Friedenserziehung und Erziehung zur Konfliktbewältigung: die Herausforderungen nach dem Vertragsabschluss - Rechtsstaatsprogramm Lateinamerika
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Hauptthema war die Friedenserziehung im schulischen Umfeld. Dabei ging es um Fragen der Kinder- und Jugendpädagogik im Kontext von Konflikten sowie die Herausforderungen, die mit dem möglichen Szenario nach Abschluss einer Vereinbarung verbunden sind, sowie um die Bedeutung des Bildungswesens für die Umsetzung und Nachhaltigkeit der Friedensvereinbarungen. Außerdem wurde die Abschlussarbeit eines Projekts vorgestellt, das einige Gruppenmitglieder 2015 mit Abitur-Schülern der Manuela-Beltrán-Schule in Bogotá durchgeführt hatten.
Im Verlauf des Gesprächs mit den Gruppenmitgliedern ging es unter anderem darum, der Frage des Widerstands gegen die Behandlung von Aspekten des bewaffneten Konfliktes nachzugehen, die sich aus den Spannungen zwischen denjenigen, die sich für die historische Aufarbeitung einsetzen, und ihren Methoden, und der zunehmenden Polarisierung hinsichtlich der Ausgestaltung des Friedens ergeben. Ein weiteres Thema waren die Sprache und die Erzählungen, die es den Kindern ermöglichen, sich der Existenz dieser Probleme bewusst zu werden. Dabei wurde die Bedeutung der Begleitung der Eltern während der ersten Jahre ebenso hervorgehoben wie die orientierende Rolle der Lehrkräfte an den Bildungsinstitutionen.
Die drei Gäste hoben hervor, dass es für die Friedenserziehung keineswegs unumgänglich ist, die Gewalt zu zeigen, die für die Geschichte des Landes so repräsentativ und zugleich zerstörerisch war. Sie vollziehe sich vielmehr im Kontext der Entwicklung eines kritischen Denkens und der Einbeziehung künstlerischer und kulturspezifischer Ausdrucksformen im erzieherischen Umfeld, die es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, sich ein demokratisches Land mit gleichen Chancen für alle vorzustellen.
Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass wir alle in der Lage sind, einen Beitrag zu dem heute so notwendigen Aufbau des Friedens zu leisten; dabei spielen Elemente wie die Geschichte als prägende Kraft von Historikern sowie Kultur und Kunst als Komponenten, die zur Entwicklung von kritischem Denken und netzwerkgestütztem, gemeinschaftlichem Lernen unter Berücksichtigung der lokalen und regionalen Bedürfnisse beitragen, eine wesentliche Rolle, wenn wir von der Konstruktion von Staatsbürgerschaft und Frieden im schulischen Umfeld sprechen.
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