"Bauen - Bleiben - Dazugehören" - Politisches Bildungsforum Sachsen
Gespräch
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Nach der Shoah war jüdisches Leben in Deutschland kaum denkbar. Es war der Wunsch vieler Juden, Europa zu verlassen und beispielsweise nach Israel oder Amerika auszuwandern. In die USA zog es auch Charlotte Knobloch, die unter falscher Identität in einem Versteck den Holocaust überlebt hatte. Nach der Geburt ihrer Kinder entschied sie sich aber gegen eine Auswanderung. Seither ist sie für die jüdische Gemeinde engagiert und seit 1985 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.
„Bauen – Bleiben – Dazugehören“: Diese Stichpunkte notierte sich Charlotte Knobloch 2006 in der Nacht vor der Eröffnung der neuen Synagoge und des Gemeindezentrums in München an den Rand ihres Redemanuskripts. Doch sie stellte sich auch die Frage: War Deutschland von der verbrecherischen Krankheit des Nationalsozialismus genesen?
Heute leben in Deutschland etwa 200.000 Juden. Aktuelle Studien wie die zur Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert belegen, dass Antisemitismus in der bürgerlichen Mitte der Gesellschaft zugenommen hat. Wie gehen wir mit dieser Tatsache um? Wie sehen die jüdischen Gemeinden die Entwicklung des Antisemitismus?
Charlotte Knobloch wird bei dem Torgauer Schlossgespräch über ihre Erfahrungen während des Nationalsozialismus, ihre Zeit im Versteck und jüdisches Leben heute in Deutschland sprechen. Wir laden Sie recht herzlich ein, mit ihr und uns ins Gespräch zu kommen.