Symposium
Details
Mit der Deutschen Wiedervereinigung vor 25 Jahren endete
die Herrschaft der SED-Diktatur. Das Erlösungsversprechen,
an dem der Sozialismus bis zum Ende festhielt, hatte
zur Folge, dass viele den Zusammenbruch ihres Zukunftsbildes
durch die Friedliche Revolution 1989 als Verlust
erlebten. Sie fühlten und fühlen sich heimatlos und fremd
im vereinten Deutschland.
Doch was ist das Substitut, das dieses Erlösungsversprechen
ersetzt? Der Zulauf zu den Kirchen hatte sich jedenfalls
nicht wie erhofft gesteigert. Viele gegenwärtige Diskurse
sind nur aus der Suche nach Sinn und Akzeptanz zu
verstehen, wie die Deutungshoheit um die Vergangenheit
im Rahmen der Erinnerungskultur.
Abhängig von unseren individuellen Erfahrungen schwankt
die Erinnerung an die DDR zwischen Relativierung und
Dämonisierung. Was für die einen den schmerzlichen
Verlust eines Gesellschaftsideals darstellt, betrachten
andere als glücklich überwundene Diktatur. Wie wir uns
erinnern entscheidet aber darüber, wie wir die Zukunft
sehen. Eine Gesellschaft orientiert sich an Erinnerungsmustern,
die von Generation zu Generation weitergegeben
werden.
Wodurch sind unsere Erinnerungen geprägt? Welchen
Einfluss haben Bilder darauf, wie wir die historischen
Ereignisse heute einordnen? Gibt es eine Diskrepanz
zwischen öffentlichem und privatem Gedächtnis? Wie kann
eine Erinnerungskultur im 21. Jahrhundert aussehen und
bedarf es dazu neuer Träger, Formen und Medien?
Im Rahmen der diesjährigen Belter-Dialoge wollen wir
diese und andere Fragen gemeinsam mit unseren Referenten
diskutieren.
Das detaillierte Programm finden Sie im Veranstaltungsflyer.