Vortrag
Details
EINE ERINNERUNG IN ZWEI TEILEN
Wenn wir im Jubiläumsjahr 2018 der Ereignisse von 1953
und 1968 gedenken, stellt sich die Frage nach dem
historischen Vermächtnis. Dabei gerät leicht aus dem
Blick, dass diese Schicksalsjahre mit jeweils sehr
unterschiedlichen Erinnerungen in Ost- und Westdeutschland
verbunden sind.
Gemeinsam ist beiden, dass das Jahr 1968 mit dem Willen
der Bürger nach Veränderungen einherging. Für viele
Menschen in der Bundesrepublik liegen dort die Wurzeln
für die außerparlamentarische Opposition und einen
tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel.
Im Gegensatz dazu manifestierte sich in der DDR mit der
Verabschiedung einer neuen Verfassung und der
Niederschlagung des Prager Frühlings die Vorherrschaft
der SED. Zudem ist das Jahr 1968 in Ostdeutschland nicht
ohne den 17. Juni 1953 zu denken. Die Unterdrückung
jeglicher vom System abweichender Meinungen wurde nun
noch aggressiver durchgesetzt.
Was können wir also aus diesen Wendepunkten und
Schicksalsjahren für die Gestaltung einer gemeinsamen
Zukunft ableiten? Inwieweit prägen uns die damaligen
Ereignisse bis heute?
Im Rahmen des Gedenkens an die Vergangenheit und des
Bewusstseins für die geteilte Geschichte gilt es, nach
Ansätzen für eine gemeinsame Erinnerungskultur zu
suchen und diese zu diskutieren. Die Ausbildung einer
gemeinsamen Narration ist notwendig als Basis für unser
gesellschaftliches Handeln.
Lassen Sie uns zusammen erinnern und darüber ins
Gespräch kommen!
ABLAUF
Grußwort
Dirk Hilbert
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden
Einführung und Moderation
Dr. Joachim Klose
Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. für den Freistaat Sachsen
Festreden
Prof. em. Dr. Wolfgang Eßbach, Soziologe, Freiburg
Dr. Ehrhart Neubert, Religionssoziologe und Bürgerrechtler
Anschließend Diskussion
Festlicher Empfang
Musikalische Begleitung
Ulf Prelle, Cellist
Prof. em. Dr. Wolfgang Eßbach (Jg. 1944) ist emeritierter Professor für Soziologie an der Albert-
Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau. Er studierte
Geschichte, Germanistik, Soziologie,
Philosophie und Pädagogik in Freiburg
und Göttingen. Die aufgeladene
Atmosphäre des Jahres 1968 hat
Eßbach persönlich als Vorsitzender
des Göttinger Allgemeinen
Studentenausschusses miterlebt.
Seine Forschungsthemen umfassen
vor allem Kultursoziologie, Kunst- und
Religionssoziologie.
Dr. Ehrhart Neubert (Jg. 1940) ist Religionssoziologe
und Bürgerrechtler. Im Kontext der Bewegung „Schwerter
zu Pflugscharen“ geriet er in Konflikte mit staatlichen und
kirchlichen Instanzen. Neubert veröffentlichte zahlreiche
Studien zur Sozialstruktur der DDR
und zu sozialethischen Fragen, welche
zunächst unter Pseudonym in der
Bundesrepublik erschienen.
Nach 1989 war er als Mitarbeiter beim
Bundesbeauftragten für die Unterlagen
des Staatssicherheitsdienstes
der ehemaligen DDR tätig. Neubert ist
Vorstandsmitglied der Bundesstiftung
zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
HINTERGRUND
Anlässlich des 65. Jahrestages des 17. Juni 1953 führt die
Landeshauptstadt Dresden eine Veranstaltung gemeinsam
mit der Konrad-Adenauer-Stiftung durch. Gemäß dem
städtischen Gedenkkonzept wird an diesem Tag bewusst auf
ritualisierte Erinnerungsformen verzichtet. „Getrennte
Vergangenheit – Gemeinsame Zukunft!? Vom Wendepunkt
1953 zum Schicksalsjahr 1968“ unter diesem Thema werden
die unterschiedlichen Perspektiven gezeigt und diskutiert.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch
Steuermittel. Grundlage ist der von den
Abgeordneten des Sächsischen Landtags
beschlossenen Haushalt.
Die Veranstaltung wird fotografisch begleitet.
Die Teilnehmenden erklären mit der Anmeldung ihr
Einverständnis, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
das vor, während oder nach der Veranstaltung
entstandene Fotomaterial für Zwecke der Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit nutzt.
Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei.
Bitte melden Sie sich für die Veranstaltung an.
Formlos per E-Mail: kas-sachsen@kas.de
In Kürze können Sie sich auf dieser Seite auch online anmelden.