Johanna - eine Dresdner Ballade - Politisches Bildungsforum Sachsen
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1934 wird die junge Dresdnerin Johanna Krause wegen Führerbeleidigung verhaftet. Monate später vergewaltigt ein aufstrebender NS-Polizist die Jüdin und stößt sie in die Elbe. 1944 wird sie ins KZ Ravensbrück überstellt, wo sie durch einen Registrierfehler der Gaskammer entgeht. In der frühen DDR holt Johanna die Vergangenheit ein: Jener NS-Polizist von 1934 steht plötzlich als Parteisekretär der SED vor ihr... Um Aufklärung ringend, landet die Jüdin 1957 wegen ´Staatsverleumdung´ in jenem Gefängnis, in dem sie früher schon wegen ´Rassenschande´ einsaß.
Freya Klier (geb. 1950 in Dresden) arbeitete als Schauspielerin und Regisseurin an verschiedenen DDR-Theatern. Aufgrund ihres Engagements in der kirchlichen Oppositionsbewegung – erhielt sie Berufsverbot, wurde 1988 verhaftet und zwangsausgebürgert. Sie hat zahlreiche Bücher (z.B. „Abreißkalender“, „Lüg Vaterland“, „Wir Brüder und Schwestern“) bzw. Fernsehbeiträge veröffentlicht, lebt als Autorin und Dokumentarfilmerin in Berlin.