Seminar
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Gerade einmal drei Flugstunden trennen Deutschland von den nordafrikanischen Ländern des Maghreb. Unser Nachbarkontinent Afrika ist uns näher als wir häufig denken. Gleichzeitig wissen wir überraschend wenig darüber. Seit einiger Zeit sind Marokko, Tunesien, Libyen oder Algerien nicht mehr nur Thema, wenn es um touristische Reiseziele geht, sondern vor allem wenn über die Herkunftsländer vieler in Deutschland ankommender Flüchtlinge diskutiert wird.
Arbeitslosigkeit, fehlende berufliche Perspektiven für junge Leute, Armut und eingeschränkte Freiheiten führten 2011 in Tunesien und Libyen zu gewaltsamen Umbrüchen und in Marokko und Algerien zur Einleitung von politischen Reformen. Diese Entwicklung wird landläufig als „Arabischer
Frühling“ oder „Revolution“ bezeichnet. In der deutschen Öffentlichkeit fällt im Zusammenhang mit dem Maghreb oft das Stichwort der „Fluchtursachenbekämpfung“.
Nach aktuellen Berechnungen der Vereinten Nationen wird sich die Bevölkerung in Afrika bis 2050 vermutlich auf 2,5 Milliarden Menschen verdoppeln. Hilfsorganisationen mahnen, dass eine Kombination aus diesem Bevölkerungswachstum, den Risiken des Klimawandels, einer rapiden Urbanisierung und dem Mangel eines sozialen Netzes zu neuen Fluchtbewegungen führen könne. Wie gehen wir mit dieser Prognose in Europa um?
Auf dem diesjährigen Thomas-von-Aquin-Wochenende wollen wir uns mit der Frage auseinandersetzen, ob die Lösung der Migrationskrise in Nordafrika liegt. Im Fokus stehen die zwei Staaten Marokko und Tunesien. Wie sieht die aktuelle politische Lage in diesen Ländern aus und wie steht es um die politische Stabilität? Welche Fluchtursachen gibt es? Hat in den vergangenen sieben Jahren eine Demokratisierung stattgefunden? Sind Marokko und Tunesien
sichere Herkunftsländer (geworden)?
Sie sind herzlich eingeladen!
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