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Bildung ist eines der wichtigsten Güter, das Deutschland besitzt. Im Fokus gegenwärtiger Bildungspolitik steht besonders die ökonomische Verwertung von Wissen. Immer mehr junge Leute fragen sich, was sie davon haben, wenn sie sich mit Latein, Philosophie oder Kunst beschäftigen. Zielstrebig orientieren sie ihre Lerninhalte an den scheinbaren Bedürfnissen des zukünftigen Arbeitsmarktes. Zeitökonomisch und effektiv soll die Ausbildung sein.
Unterwirft man aber Bildung marktwirtschaftlichen Prinzipien, wird das „lebenslange Lernen“ zur Beschleunigungsfalle: Wissen verarbeitet vorhergehendes Wissen zu neuem Wissen. So löst sich die Vorstellung, dass es uns mit Bildung einmal besser gehen könne, im Bildungsdauerlauf auf. Lebenslanges Lernen wird zum lebenslänglichen Lernen und der Mensch auf der Suche zu sich selbst immer erfolgloser.
Das Tempo neuer Erfindungen wird zwar immer rasanter, aber deswegen wird kein Jugendlicher schneller erwachsen. In der Rede von der „Halbwertzeit des Wissens“ wird Wissen mit Produktionszyklen verwechselt. Ohne gemeinsam erlernte grundlegende Werte, Geschichte und Weltanschauungen könnte unsere Gesellschaft nicht bestehen.Was ist es, was wir wissen wollen sollen? - Wir brauchen Maßstäbe zur Beurteilung des Wissens.
Die Veranstaltungsreihe stellt grundlegende Fragen nach dem Bildungsselbstverständnis unserer Gesellschaft. Welche Fähigkeiten sollte das Bildungswesen vermitteln? Was erwartet der Markt wirklich und wie hat sich die Bildungslandschaft in Sachsen diesbezüglich verändert? Ist die Aufgabe der Bildungseinrichtungen bloße Wissensvermittlung, oder geht es um mehr, um Werte, Sinn und Verortung? Welcher Voraussetzungen bedarf es, diese zu vermitteln? Sind wir bildungspolitisch fit für die Zukunft?
Sie sind herzlich zu Vorträgen und Diskssion eingeladen.
Dr. Joachim Klose
Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. für den Freistaat Sachsen