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Veranstaltungsberichte

Von der Kraft der Visionen und den Mühen der Ebene: 35 Jahre Politik für den Freistaat Sachsen

von Silke Nora Kehl

"Wir brauchen in Deutschland mehr Mut und Gestaltungswillen!"

35 Jahre Freistaat Sachsen – und der 80. Geburtstag von Ministerpräsident a. D. Prof. Dr. Georg Milbradt: gleich zwei wichtige Anlässe zum Feiern. Gemeinsam mit der Sächsischen Staatskanzlei richtete das Politische Bildungsforum Sachsen der KAS am 18. Juni eine Festveranstaltung in Dresden aus.

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Die Zukunft mit mehr Mut und Gestaltungswillen anzugehen, das ist Georg Milbradts Appell an jüngere Generationen. „In welchem Deutschland wollen wir 2050 und 2060 leben? Das müssen wir uns fragen!“. Im Gespräch mit Journalistin Alexandra Gerlach blickte der ehemalige Sächsische Finanzminister (1990-2001) und Ministerpräsident Sachsens (2002-2008) auf die Herausforderungen der Transformationszeit in Ostdeutschland zurück.

Dass er auch gegenwärtige Herausforderungen klar im Blick hat, machte der Dialog vor rund 350 Gästen im Lichthof des Albertinums deutlich. Georg Milbradt, der seit 2017 Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Verwaltungsmodernisierung in der Ukraine ist, verwies auf unser Nachbarland Polen als mögliches Vorbild für die Bundeswehr: mit Blick auf die Relation von Soldaten zur Gesamtbevölkerung und auf die gesellschaftliche Mentalität. In Deutschland und auch Europa insgesamt sei angesichts der Krisen und Umbrüche der Gegenwart mehr Tatkraft und Haltung erforderlich – „ansonsten werden wir in der Bedeutungslosigkeit versinken“.

Auf Alexandra Gerlachs Frage, warum die AfD in Sachsen so erfolgreich sei und wie die CDU dem begegnen könne, hielt Georg Milbradt fest: „Wir werden nicht aus Dankbarkeit gewählt, sondern müssen Probleme lösen – reale oder eingebildete. Wir müssen eine andere Art von Politik machen und unsere Wähler in den Blick nehmen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen im Vordergrund stehen – und nicht der politische Gegner.“ Gleichzeitig seien im Umgang mit AfD-Politikern und Politikerinnen Stil und Anstand gefragt, „auch dann, wenn sie mir gar nicht gefallen“.

Über 60 kurzweilige Minuten bestritten Georg Milbradt, dessen 80. Geburtstag am 23. Februar genau auf den Tag der Bundestagswahl 2025 fiel, und Moderatorin Alexandra Gerlach den Austausch auf dem Podium.

Eingerahmt wurde ihr Dialog von den Begrüßungsworten Dr. Tamara Zieschangs, Innenministerin von Sachsen-Anhalt und stellvertretende Vorsitzende der KAS. Sie hob das Wirken Georg Milbradts hervor, der zunächst als Finanzminister und später als Ministerpräsident des Freistaates Sachsen die Transformation von der planwirtschaftlichen hin zu einer marktwirtschaftlichen Ordnung maßgeblich prägte. Auf Milbradts Expertise und seine politische Klarheit ging auch der langjährige Sächsische Staatsminister Arnold Vaatz im daran anschließenden Festvortag ein.

Ministerpräsident Michael Kretschmer richtete das Schlusswort an Georg Milbradt und die Gäste aus Politik und Wirtschaft, Verbänden und Bildungseinrichtungen, Kirche und Gesellschaft.

Aus dem Kabinett waren Sachsens Innenminister Armin Schuster, Finanzminister Christian Piwarz, die Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung Regina Kraushaar und Kultusminister Conrad Clemens zugegen. Auch CDU-Generalsekretär Tom Unger sowie der Vorsitzende der sächsischen CDU-Fraktion, Christian Hartmann, und seine Stellvertreterin Sandra Gockel nahmen an der Festveranstaltung teil.

Zu dem „Klassentreffen“, wie Moderatorin Alexandra Gerlach den Abend humorvoll bezeichnete, kamen außerdem zahlreiche politische Weggefährten Georg Milbradts. Neben ehemaligen Sächsischen Staatsministern waren Thomas de Maizière, Bundesminister a.D., Stanislaw Tillich, ehemaliger Sächsischer Ministerpräsident, und Dieter Althaus, einst Ministerpräsident von Thüringen, unter den Gästen.

Der größte Dank Milbradts ging an dem Abend an seine Ehefrau,   Professorin Angelika Meeth-Milbradt: „Ohne dich hätte ich all das nicht geschafft.“

 

Weitere Infos zur Person auf kas.de

Georg Milbradt - Geschichte der CDU - Konrad-Adenauer-Stiftung

 

 

 

 

 

 

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