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Der Regisseur Stefan Weinert zeigt seinen zweiten Dokumentarfilm „Die Familie“.
Hinterbliebene sind bei Unrechtstaten immer auch Opfer. Das macht dieser Film eindrucksvoll deutlich. Weinert lässt die Hinterbliebenen vor der Kamera erzählen, geht mit ihnen an die Schauplätze, begleitet sie bei der Einsicht in die Unterlagen der Stasi und hilft ihnen bei weiteren Recherchen. Er kommt seinen Protagonisten nahe, ohne sie aus- oder gar bloßzustellen.
Nach mehr als einem Vierteljahrhundert leiden sie noch immer unter ihrem Verlust. Ihr Trauma besteht fort, weil sie bis zum heutigen Tage keine Antwort auf die Frage haben, was sich wirklich ereignet hat: Eine Mutter weiß immer noch nicht, wo die Leiche ihres Sohnes geblieben ist, eine Ehefrau versteht nicht, wie und warum ihr Ehemann damals an der Grenze ertrunken ist, der Sohn eines Maueropfers sieht zum ersten Mal in einer Stasi-Akte die Fotos von der Leiche seines erschossenen Vaters.
Ein Höhepunkt des Films ist die Begegnung zwischen einem Todesschützen und dem Sohn seines Opfers.
Die FBW-Jury erteilte dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“. Seine Weltpremiere fand beim Montreal World Film Festival statt. Beim 9. Zürich Film Festival und dem 37. Internationalen Filmfestival in Sao Paulo wurde er als bester Dokumentarfilm nominiert. Zudem hat er den "Most valuable Documentary Award 2014" des Cinema for Peace gewonnen.
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