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Lesung

Siehdichum

Anne Dorn liest aus ihrem Roman

In Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Freiburg

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Katholische Akademie Freiburg

Anne Dorn (Köln) liest aus ihrem autobiografischen Roman »Siehdichum«

Spurensuche im heutigen Polen

»Aus erster Hand« – Erlebtes und Erforschtes aus der Zeit 1933–1945

»Siehdichum« ist ein Roman über die Suche nach einem in den letzten Kriegsjahren verschollenen 16-Jährigen.

»Siehdichum« heißt aber auch das Dorf in den Weiten der polnischen Wälder, wo Johannes, der geliebte jüngere Bruder der Protagonistin, im Januar 1945 im Ansturm der sowjetischen Armee verschwunden ist.

Getrieben von den Erinnerungen an die gemeinsame Kindheit in der alten Heimat und von den Erschütterungen im eigenen Leben macht sich Martha Lenders noch einmal auf nach Polen. Im Gepäck hat sie Briefe und Dokumente aus den Archiven, vor allem aber die Stimme des Bruders neben sich: Echos der Vergangenheit. Ein Filmemacher aus Posen, ein Geschichtsprofessor aus Warschau und die junge Germanistikstudentin Ewa als Dolmetscherin stehen Martha im fremd-vertrauten Polen zur Seite.

In ihrem Roman verdichtet Anne Dorn historische Fakten und persönliche Erinnerungen zu einer außergewöhnlichen Reflexion über Schuld und Wiedergutmachung, Verlust und Verdrängung.

Anne Dorn wurde am 26. November 1925 bei Dresden geboren. Nach Stationen bei der Dresdner Tageszeitung, an der Kunstgewerbeakademie Dresden sowie als Kostümbildnerin an verschiedenen Theatern lebt und arbeitet sie heute als freie Schriftstellerin in Köln. Anne Dorn ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland, des Verbandes deutscher Schriftsteller und der GEDOK.

PRESSESTIMME

Anne Dorns Roman “Siehdichum“ erinnert an den antiken Mythos von Orpheus und Eurydike. Doch der Titel appelliert nicht an ein heilsames Vergessen und Umkehrverbot, sondern an ein Erinnerungsgebot zur rechten Zeit. Nur wer in der Erinnerung an Krieg und Holocaust, an Flucht und Vertreibung die Gegenwart nicht vergisst, ist zu einer wahren Umkehr und Neuorientierung befähigt. Insofern muß man, um Anne Dorns Buch zu verstehen, auch ihre biografische Vorgeschichte kennen. Die Autorin wurde 1925 in Wachau bei Dresden geboren und zog nach dem Krieg nach Westfalen. Lange musste sie, inzwischen vierfache Mutter, literarische Ambitionen trotz prominenter Ermunterungen durch Heinrich Böll oder Hans Mayer zurückstellen. Dann erfolgte Anfang der Neunzigerjahre der literarische Durchbruch. Zwei Romane erschienen: 1991 der deutsch-deutsche Roman “hüben und drüben“, 1992 der Roman “Geschichten aus tausendundzwei Jahren“ über Kindheit und Jugend in der NS-Diktatur. Im selben Jahr erschien das Nachwende-Schwestern...Drama “rübergemacht“, das 2005 erfolgreich in Köln inszeniert wurde. Anne Dorn schreibt eine unerschrockene, genaue, detailreiche und intensive Prosa, sie erzählt von einer deutschen Vergangenheit, um die moderne europäische Gegenwart zu verstehen, und ist dabei frei von revisionistischen oder reduktionistischen Geschichtsbildern, die das deutsch-polnische Verhältnis belasten können. “Siehdichum“ ist ein deutsch-polnischer Verständigungsroman, weder auf vorschnelle Versöhnung mit der Vergangenheit noch auf einseitige Täter-Opfer-Schemata aus, aber mit “unantastbarer Hoffnung“ ausgestattet und um die Zukunft dieses europäischen Erinnerungskapitels ernsthaft besorgt.

Michael Braun, DIE POLITISCHE MEINUNG, 10.10.2007

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Veranstaltungsort

Katholische Akademie Freiburg, Wintererstr. 1

Publikation

Siehdichum - Anne Dorn liest in Freiburg: Eine Spurensuche
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Thomas Wolf

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Leiter Regionalbüro Südbaden des Politisches Bildungsforums Baden-Württemberg

thomas.wolf@kas.de +49 761 156 4807-2 +49 761 156 4807-9
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