Lesung
Details
Moses Mendelssohn erzählt die Geschichte von der Einfachheit des Gesetzes:
Ein Heide sprach: Rabbi, lehret mich das ganze Gesetz, indem ich auf einem Fuße stehe!
Samai, an der er die Zumutung vorher ergehen ließ, hatte ihn mit Verachtung abgewiesen; allein der berühmte Hillel sprach:
Sohn! Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Dieses ist der Text des Gesetzes, alles Übrige ist Kommentar. Nun gehe hin und lerne!
Als sich Moses Mendelssohn und Gotthold Ephraim Lessing 1754 im Alter von 25 Jahren im friderizianischen Berlin begegneten, konnten die Gegensätze von Herkommen, Stand und gesellschaftlichen Aussichten kaum größer sein. Es entstand zwischen ihnen eine lebenslange Freundschaft, getragen von dem gemeinsamen Ideal der Toleranz. Sie beflügelten einander in einem endlosen Dialog und erlebten ihre Freundschaft ganz bewusst als Beginn der deutsch-jüdischen Verständigung. Der Christ Lessing wurde zum eigentlichen Begründer der modernen deutschen Literatur. Der Jude Moses Mendelssohn, dem Lessing mit „Nathan der Weise“ ein unsterbliches Denkmal setzte, hat mit seinen philosophischen Werken und den Übersetzungen der Psalmen und bedeutender Passagen des alten Testaments entscheidenden Anteil an der Herausführung der Juden aus dem geistigen und rechtlichen Ghetto. Die Freundschaft der beiden ist ein Glücksmoment der deutschen Geschichte.
Die in Düsseldorf lebende Journalistin, Schauspielerin und Regisseurin Vera Forester liest aus ihrem Buch über die Geschichte dieser Freundschaft, die den Inbegriff deutsch-jüdischer Verständigung ausmacht.
Vera Forester
ist geboren und aufgewachsen in Basel. Nach dem Abitur nahm sie Schauspielunterricht in Zürich und studierte Germanistik, Anglistik und Romanistik. Sie arbeitete als Schauspielerin, Regieassistentin und Regisseurin, verfasste Sendungen für Radio Basel und für das Schweizer Fernsehen, Artikel für Zeitschriften und Zeitungen und lebt seit über 25 Jahren bei Düsseldorf. 2001 erschien ihre Biographie "Lessing und Moses Mendelssohn. Geschichte einer Freundschaft" in der Europäischen Verlags-Anstalt. Zur Zeit schreibt sie an einem Geschichtenbuch mit dem Arbeitstitel "Loreley-Rapid", das am Rhein spielt.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Freunde des Liebhabertheaters Schloss Kochberg e.V.
Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage des Liebhabertheaters
Der Eintrittspreis beträgt 14,50 €; Kartenreservierung und Verkauf an der Museumskasse im Schloss Kochberg Tel.: 036743 / 225 32