Veranstaltungsberichte
Die Exkursionsveranstaltung stellte beispielhaft die Ambivalenz vieler historischer Stätten in Deutschland dar, so dass Hochkultur und Zentren des Geistes in direkter Nachbarschaft zu NS-Barbarei stehen.
Die Veranstaltung begann mit einer Führung in der Gedenkstätte Buchenwald, wobei Errichtung, Organisation und Lagerbedingungen im Mittelpunkt standen. Die neue Ausstellung wurde mit viel Interesse als auch Erschütterung betrachtet. Die Museumsführerin konnte kompetent und einfühlsam die Fragen der Exkursionsteilnehmer beantworten, wodurch sich ein umfassendes Bild des ehemaligen Konzentrationslagers ergab. In diesem Zusammenhang wurde auch die Weiterführung als Speziallager des sowjetischen Geheimdienstes nach Kriegsende thematisiert und die auch aus museumspädagogischer Hinsicht schwierige Umsetzung als gemeinsame Gedenkstätte.
Im Anschluss fuhren die Teilnehmer nach Weimar und folgten in einer historischen Stadtführung den Spuren Goethes, Schillers, Herders und der vielen weiteren Denker, welche insbesondere in der Klassik-Epoche Weimar als Wirkungsstätte wählten. Dabei erfuhren die Teilnehmer viele Details aus der Stadtgeschichte und Zusammenhänge mit der Entwicklung der Herzoglichen Familie von Sachsen-Weimar, welche Weimar bis heute zu diesem großen Anziehungspunkt kulturinteressierter Bürger aus der gesamten Welt erhebt.
Gerade der Kontrast von Kultur und NS-Zeit spiegelte die Folgen menschlichen Handelns wider, welches sich in beide Richtungen entwickeln und nur durch eine aktive Zivilgesellschaft vor einem Rückfall in die Zeiten von Diktatur und Konzentrationslagern bewahren kann.