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Veranstaltungsberichte

Im Land der Gottlosen

DenkTag

Theaterstück

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Am 28.01.2014 fand in der Erfurter Edith-Stein-Schule, anlässlich des Gedenktages an die Opfer des Nationalsozialismus, ein Theaterstück mit den Schauspielern Susanne Hocke und Jürgen Larys statt. Marion Walsmann, Erfurter Landtagsabgeordnete und

Schirmherrin des DenkTages eröffnete die Veranstaltung, die im Rahmen des Projektes DenkTag stattfand. Der Denktag entstand aus einer Initiative des damaligen Bundespräsi-denten Roman Herzog im Jahr 1996. Der 27. Januar ist seither in Deutschland offizieller Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Ende 2005 hat auch die UN-Vollversammlung diesen Tag zum weltweiten Holocaust-Gedenktag bestimmt. Die Kon-rad-Adenauer-Stiftung nimmt dies seit einigen Jahren zum Anlass für eine Reihe von bun-desweiten Projekten im Umfeld des 27. Januars. Zeitzeugengespräche und Vortragsver-anstaltungen, Lesungen und Ausstellungen dienen der Erinnerung an die Millionen Opfer und als Mahnung für die Zukunft.

Das Theaterstück befasste sich mit den Tagebüchern und Briefen von Helmuth James von Moltke, die er 1944 – 1945 in Haft verfasste.

Helmuth James von Moltke war einer der führenden Köpfe des „Kreisauer Kreises“, einer Widerstandsbewegung, die in zahllosen Gesprächen und drei „großen“ Treffen auf dem von Moltkeschen Landsitz in Kreisau / Schlesien Zukunftsentwürfe für ein Deutschland nach dem Ende der Hitler-Diktatur entwickelte. –

Moltkes Verhaftung bezog sich jedoch nicht auf seine Widerstandstätigkeit über den Krei-sauer Kreis. Moltke hatte einen Freund gewarnt, dass sich ein Gestapo-Spitzel in die sog. „Teegesellschaft“ um Johanna Solf eingeschlichen hatte, die sich in Berlin regelmäßig zu kritischen Gesprächen traf. Dies erfüllte bereits den möglichen Tatbestand „Begünstigung oder Teilnahme am Hoch- und Landesverrat“ worauf die Todesstrafe stand.

Als sog. „Schutzhäftling“ genoss Helmuth James von Moltke zunächst weitgehende Privilegien, wodurch er regelmäßig mit seiner Frau korrespondieren und auch weiter für seine Dienststelle, das Amt „Ausland / Abwehr“ im Oberkommando Wehrmacht tätig sein konn-te.

In den Verfolgungen und Nachforschungen nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 wurde die Gruppe enttarnt, von Moltke und andere zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Das Stück zeigte sehr einprägsam die damalige Stimmung und stieß zum Nachdenken an. Besonders ergreifend ist die Szene, in der Moltke die Auseinandersetzung mit dem berüchtigten Präsidenten des „Volksgerichtshofs“ Roland Freisler beschreibt und sein Ge-wissen aus christlicher Überzeugung betont. Das Unrechtsregime wird durch die persönliche Erfahrung Wirklichkeit und lässt das Publikum damit Anteil nehmen.

Zum Ende hin wird eines deutlich. Jeder Widerstand war sinnvoll! Dies ist die Hauptaus-sage des Stücks. Die Menschen, die den Mut hatten sich gegen den Nationalsozialismus zu wehren und aus der Masse herauszustoßen, obwohl sie dies wahrscheinlich mit ihrem Tod bezahlen müssen, haben Anerkennung verdient. Nach 2 Stunden hervorragender schauspielerischer Darstellung durch Susanne Hocke und Jürgen Larys endete das Stück.

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Frau Marion Walsmann MdL, Erfurter Landtagsbgeordnete und Schirmherrin des DenkTages Politisches Bildungsforum Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Susanne Hocke und Jürgen Larys Politisches Bildungsforum Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

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