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Veranstaltungsberichte

Erstes KAS-Stipendiaten-Treffen 2015

Local Governance: Das ugandische Modell und seine Alternativen unter der Lupe

Das erste jährliche Stipendiaten-Training 2015 fand am Dienstag, den 28. April, im Grand Global Hotel Kampala statt. Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) lud ihre Stipendiaten, die in den Bereichen Demokratie- und Entwicklungsstudien und Local Governance und Menschenrechte an der Uganda Martyr’s University studieren, zu einem Workshop zum Thema „Local Governance: Das ugandische Modell und seine Alternativen unter der Lupe“ ein. Dieses Treffen sollte außerdem als ein informatives Zusammensein stattfinden, um die Entwicklung eines starken Alumni-Netzwerks zu fördern.

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Die KAS vergibt bereits seit über zehn Jahren Stipendien für ein Fernstudium an der Uganda Martyr’s University in den Studiengängen „Demokratie-und Entwicklungsstudien“ und „Local Governance und Menschenrechte“. Dieses Programm zielt darauf ab, zukünftigen politischen Führungskräften den Zugang zu höherer Bildung in den Bereichen Regierungsführung, Menschenrechte und Demokratieförderung zu ermöglichen, um einen positiven Wandel in ihren Gemeinden und ihrem Land zu bewirken.

Bevor Mathias Kamp, Leiter des KAS Büros Uganda und Südsudan, das Stipendiaten-Treffen offiziell mit einer Willkommensrede eröffnete, richtete Anna Hofmann, ein Mitglied des KAS-Organisationsteams, einige Worte zum Sinn dieser Veranstaltung, nämlich in gegenseitigem Kontakt mit dem Netzwerk zu bleiben, an die Anwesenden. Herr Kamp nutzte die Gelegenheit um den Stipendiaten sowohl sich selbst als neuen Büroleiter der KAS als auch die KAS als Organisation vorzustellen. Da die Stiftung viel Erfahrung im Bereich der Vergabe von Stipendien hat, erklärte er, was ein Stipendium im Allgemeinen bedeutet und gab einen Überblick darüber, was die KAS von ihren Stipendiaten erwartet und was diese im Gegenzug für Erwartungen an die KAS haben können. Er betonte dabei den Netzwerk-Gedanken und den Wert davon, ein Mitglied der KAS-Familie zu sein und dies als eine wertvolle Ressource sowohl für die Stipendiaten als auch für die KAS zu sehen. Um allerdings diese Ressource nutzen zu können, so gab er mit auf den Weg, ist es von größter Wichtigkeit, zu wissen, wer die KAS ist, ihre Werte zu teilen und voll und ganz hinter dem Programm zu stehen.

Um den derzeitigen Stipendiaten und Alumni eine Möglichkeit zu bieten, ihre Fähigkeiten und ihr Wissen im Bezug auf das Aufgabengebiet der Arbeit der KAS in Uganda zu vertiefen, lud die Konrad Adenauer Stiftung Assoc. Prof. Yasin Olum, Senior Lecturer am Institut für Politik- und Sozialwissenschaften der Makerere Universität, ein, um über Local Governance im Land zu referieren. Als ein Experte in diesem Bereich hielt er eine Präsentation zum aktuellen Local Governance System und fokussierte dabei die Errungenschaften aber auch die Herausforderungen in Ugandas Entwicklungsbemühungen. Ihm zufolge liegt eines der Hauptprobleme, denen sich Uganda stellen muss, in der Kluft, die sich durch den de-jure-Status und der tatsächlichen Fähigkeit Lokaler Regierungen, lokale Angelegenheiten zu regeln, auftut.

Diese Präsentation war Ausgangspunkt für die anschließende lebendige Diskussionsrunde. Auf dieser Grundlage versuchte Prof. Olum so viele Fragen wie möglich zu beantworten. Obwohl die Anwesenden sich darin einig waren, dass das ugandische Dezentralisierungsmodell im Prinzip gut dafür geeignet wäre, öffentliche Güter effektiv bereitzustellen, stimmten sie gleichzeitig darin zu, dass es nicht länger die Menschen erreiche. Vor diesem Hintergrund diskutierte die Gruppe darüber, ob die Dezentralisierung nur ein Mythos oder Realität in Uganda sei und kam zu dem Ergebnis, dass sich die Dezentralisierungs-Policy neu formuliert werden müsse, vor allem in den Bereichen Budgetfragen und Ressourcenverteilung. Andere Fragen, die bei den Teilnehmern aufkamen, beschäftigten sich mit dem Beitrag des Bildungssystems und welche Rolle die Bürger innerhalb des Local Governance Systems einnehmen sollten. Prof. Olum beendete die Sitzung, indem er zusammenfasste, dass Wissen und Bildung der Schlüssel zu einer stabilen Demokratie seien, bei der die Macht beim Volk liegt, um so sicherzustellen, dass die Uganderinnen und Ugander die Bereitstellung öffentlicher Güter einfordern und gewählte Vertreter auf allen Ebenen für ihre Handlungen verantwortlich machen können. Er wies darauf hin, dass die KAS mit dem Workshop bereits den Samen für solch eine politische Bildung gesät hätte.

Bevor die Teilnehmer ihre Gedanken und Ideen in gemütlicher Runde teilen konnten, entschieden sie sich dafür, einen Newsletter als neue Plattform, innerhalb derer alle Mitglieder interessante Möglichkeiten und Neuigkeiten so schnell wie möglich austauschen könnten, einzuführen.

Mit einer stärker in das KAS Programm integrierten Gruppe von Stipendiaten und Alumni, die sich mit der Entwicklung von Governance in ihrem Land auseinandersetzten und sich dafür engagieren werden, hat der Workshop ein positiven und nachhaltigen Ausgang gefunden.

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