Mit seinen Grußworten betonte Herr Simon Kreye, stellvertretender Leiter der Deutschen Botschaft in Hanoi, die Bedeutung des reibungslosen Betriebs von Kreditinstituten und des Finanzsystems für die Wirtschaft. Die Einholung von Expertenmeinungen sei äußerst bedeutsam für die Prüfung des Gesetzesentwurfs wurde dabei betont.

Die Referenten des Workshops waren Experten von der University of Bristol, Prof. Klaus Schaeck und Dr. Ho Quoc Tuan, sowie zwei vietnamesische Ökonomen vom Nationalen Finanzberatungskomitee, Dr. Vu Nhu Thang und Dr. Le Xuan Nghia. Die vier Experten diskutierten Themen, über die die Delegierten der Nationalversammlung zurzeit debattieren:

• die Rolle der Regierungen und Zentralbanken im Bankensystem, die Notwendigkeit einer frühzeitigen Intervention und des Risikomanagements
• Modelle für die Bankenaufsicht und die Unternehmensführung von Banken
• Aufsicht über relevante Personen und Finanzinstitute
• Maßnahmen gegen den Missbrauch der Rechte von Hauptakteuren zur Manipulation des Betriebs von Kreditinstituten

Den Experten zufolge sollte Vietnam:

• makroprudenzielle Regulierungen anwenden, um systemische Krisen zu vermeiden, anstatt sich ausschließlich auf mikroprudenzielle Maßnahmen zu konzentrieren, die nur den reibungslosen Betrieb einzelner Banken sicherstellt
• Informationen aller Mitglieder des Vorstands offenlegen, einschließlich der Anteilseigner, die mindestens 1% besitzen. Es ist jedoch nicht erforderlich, alle Informationen öffentlich zu kommunizieren, um Verunsicherungen zu vermeiden
• die Stärkung ihrer Bankenaufsichtsbehörde vorantreiben, die vollständig geschult sein müssen (insbesondere im Daten- und Analysemanagement), diese sollten über „ausreichende“ Gehälter verfügen und darin gestärkt werden Probleme frühzeitig zu erkennen und zu bewältigen