Dr. Nguyen Hung Son, Präsident der DAV, eröffnete das Forum mit dem Hinweis auf die entscheidende Rolle der Mekong-Region: Sie beherbergt über 70 Millionen Menschen und trägt erheblich zur weltweiten Lebensmittel- und Energieproduktion bei. Er stellte fest, dass sich durch veränderte globale Strategien die Landschaft der regionalen Zusammenarbeit neu formt. Dr. Son betonte die Bedeutung gegenseitigen Verständnisses zwischen den Mekong-Ländern und ihren internationalen Partnern und rief zu mehr Klarheit in den Erwartungen beider Seiten auf.
In seiner Ansprache bekräftigte Simon Kreye, stellvertretender Leiter der Deutschen Botschaft in Vietnam, die strategische Bedeutung der Mekong-Region für Deutschland und die Europäische Union. Er hob ihre Rolle als zentralen Knotenpunkt des globalen Handels und Verflechtung hervor, die direkt mit Europas Sicherheit und Wohlstand verbunden ist. Kreye unterstrich den Wert von Entwicklungspartnerschaften, um regionale Herausforderungen zu bewältigen und zugleich eine Überabhängigkeit von einzelnen externen Mächten zu vermeiden. Er bekräftigte Deutschlands Engagement für Dialog, Multilateralismus und regelbasierte Zusammenarbeit als Grundlage für langfristige Sicherheit. Anlässlich von 50 Jahren diplomatischer Beziehungen und 35 Jahren Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Vietnam hob Kreye die erheblichen Beiträge Deutschlands zum Mekong-Delta hervor – darunter über 230 Millionen Euro in den vergangenen Jahren für Infrastruktur, wirtschaftliche Entwicklung und Küstenschutz.
Das Forum bot eine dynamische Plattform zur Diskussion über die Zukunft der Mekong-Region in einem sich wandelnden geopolitischen Umfeld. In vier thematischen Sitzungen wurden die Weiterentwicklung von Kooperationsrahmen, globale strategische Interessen, regionale Perspektiven und innovative Ansätze für die künftige Zusammenarbeit beleuchtet – stets mit dem Fokus auf Reformbedarf und eine stärkere regionale Eigenverantwortung. Über alle Sitzungen hinweg zeigte sich ein vielfältiges Spektrum an Perspektiven – jedoch auch ein gemeinsames Bekenntnis, die Mekong-Region widerstandsfähig, inklusiv und zukunftsorientiert zu gestalten.
Das Forum endete mit einer einheitlichen Verpflichtung zum Aufbau von Partnerschaften, die strategisch, inklusiv und nachhaltig sind – verankert in gegenseitigem Respekt, regionaler Eigenverantwortung und einer langfristigen Vision für die Zukunft des Mekong.
Sowohl Vertreter der DAV als auch der Deutschen Botschaft nutzten die Gelegenheit, der Konrad-Adenauer-Stiftung für ihr langjähriges Engagement zur Förderung des außen- und sicherheitspolitischen Dialogs in Vietnam und der weiteren Region zu danken. Durch die enge Partnerschaft mit der Diplomatischen Akademie Vietnams hat die KAS eine Schlüsselrolle bei der Förderung eines fruchtbaren akademischen Austauschs und konstruktiver politischer Diskussionen gespielt. Initiativen wie das Mekong International Forum haben sich als wichtige Plattformen etabliert und zeigen den Wert von Track-2- und Track-1.5-Dialogen für ein besseres gegenseitiges Verständnis und eine stärkere regionale Zusammenarbeit. Durch die Unterstützung von Politikdialog und wissenschaftlichem Austausch hat die KAS das Engagement Deutschlands in der Region sichtbar und wirksam gemacht.