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Veranstaltungsberichte

DIE ROLLE CHINAS IN DER GLOBALEN ORDNUNGSPOLITIK

Ein internationales Sinologie-Symposium

Am 10. November 2023 veranstaltete die Diplomatische Akademie Vietnams (DAV) in Zusammenarbeit mit der Vietnamesischen Akademie für Sozialwissenschaften (VASS), der Konrad-Adenauer-Stiftung Vietnam und der Stiftung für Ostseestudien (FESS) erfolgreich das zweite internationale Sinologie-Symposium zum Thema "Die Rolle Chinas in der globalen Ordnungspolitik“.

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Das internationale Sinologie-Symposium knüpft an die von der DAV veranstalteten jährlichen China-Talk-Reihe an. An der diesjährigen hybriden Veranstaltung nahmen über 150 Delegierte teil, darunter Wissenschaftler, Experten, Führungskräfte, ehemalige Führungskräfte und Vertreter vietnamesischer Behörden sowie diplomatische Vertreter in Vietnam. Besonders hervorzuheben ist, dass sich auf dem Symposium weltweit anerkannte Experten und Wissenschaftler mit einer Spezialisierung auf China versammelten, von denen viele eine Verbindung zu angesehenen Universitäten und Forschungsinstituten in China haben.

 

In der Eröffnungsrede wies Dr. Pham Lan Dung, amtierende Präsidentin der Diplomatischen Akademie Vietnams, auf die dynamischen und komplexen Veränderungen hin, denen die Welt aktuell ausgesetzt ist. Die unterschiedlichen Auffassungen über das internationale System, insbesondere die Debatten über Chinas Rolle in der Weltordnungspolitik, stünden dabei im Mittelpunkt. Das Symposium diente als zentrale Plattform für Sinologen, um neue Kontakte zu knüpfen, Erkenntnisse auszutauschen und ein differenziertes Verständnis von China und seinem zunehmenden Einfluss auf die Weltordnungspolitik zu fördern.

 

Assoc. Prof. Ta Minh Tuan, Vizepräsident der vietnamesischen Akademie für Sozialwissenschaften, betonte in seiner Rede den Wechsel von China als Teilnehmer an der globalen Ordnungspolitik hin zur Übernahme einer koordinierenden und führenden Rolle. Er würdigte Chinas Errungenschaften und Einfluss, wies aber auch auf die Herausforderungen hin, die mit diesem Transformationsprozess verbunden sind. Das Symposium lenkte die Aufmerksamkeit erfolgreich auf Chinas sich entwickelnde Rolle in der globalen Ordnungspolitik, seine Methoden der Beteiligung und Koordination, Entwicklungstrends und voraussichtliche Beiträge in den kommenden Jahren und stieß bei den internationalen Experten und Wissenschaftlern auf großes Interesse.

 

Florian Feyerabend, Resident Representative der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Vietnam, wies auf die laufenden Veränderungen in China und die damit einhergehende Verschiebung der globalen Perspektive auf das Land hin. Diese Veranstaltung bot eine wertvolle Gelegenheit, ein umfassendes globales Verständnis von China zu erlangen und gleichzeitig Chinas eigene Wahrnehmung seiner globalen Stellung zu fördern.

Mit 19 Hauptvorträgen in vier Sitzungen und einem Impulsvortrag diente das Symposium dem interdisziplinären Austausch in der Sinologie und bereicherte das Wissen aller Teilnehmenden.

 

In der ersten Sitzung, die sich mit Chinas Verhaltensweise in der globalen Ordnungspolitik befasste, waren sich die teilnehmenden Wissenschaftler einig, dass Chinas Vision von einer globalen Ordnungspolitik tief in seiner Tradition, Geschichte, Kultur, seinen Werten, seiner Ideologie, Wirtschaft und Politik verwurzelt ist. Insbesondere die traditionellen Werte wurden als entscheidend für Chinas außenpolitische Einstellung und seine nationalen Interessen in Bezug auf globale Ordnungspolitik hervorgehoben.

 

Die zweite Sitzung befasste sich mit dem Thema “Strategien für eine stärkere Beteiligung Chinas an der globalen Ordnungspolitik“. Diese wurde durch Analysen von Chinas Engagement in internationalen Wirtschaftsinstitutionen eingeleitet. Die anschließenden Diskussionen befassten sich mit der chinesischen Entwicklungsfinanzierung in der Übersee Südostasiens, von traditionell abweichenden Sicherheitskooperationen mit dem globalen Süden, grüner und nachhaltiger Entwicklung in der Mekong-Subregion und Chinas technologischen Fortschritten und deren Auswirkungen auf die globale Cyber-Governance.

 

Anschließend hielt Prof. Cheng Li, Gründungsdirektor des Centers on Governance of China and the World, Universität Hongkong einen Impulsvortrag über die Rolle Chinas in der globalen Ordnungspolitik. Er gab tiefe Einblicke in Chinas Großmachtdiplomatie und beleuchtete deren theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen. Dadurch trug er zum Verständnis der chinesischen Perspektive, der politischen Prioritäten und der Umsetzung der eigenen Politik im Bereich der globalen Ordnungspolitik bei.

 

In der dritten Sitzung, welche das Thema "Chinas Chancen und Herausforderungen in der bestehenden globalen Ordnungspolitik" behandelte, erörterten die Podiumsteilnehmer und die Veranstaltungsteilnehmenden die Zusammenarbeit in der globalen Ordnungspolitik in einer fragmentierten Welt. Sie sprachen sowohl über die Chancen als auch über die Herausforderungen für China in Bezug auf die transnationale Sicherheit der Nachbarn Chinas. Es wurden die potenziellen Bereiche der Zusammenarbeit zwischen China und den anderen Großmächten analysiert sowie die Rolle Chinas bei der Friedenssicherung durch Vermittlung und Krisenmanagement erörtert.

 

Mit dem Thema "Die Perspektiven Chinas in der globalen Ordnungspolitik" wurde in der vierten Sitzung Chinas Position in einer neuen Welt mit neuen Regeln untersucht, wobei die Auswirkungen von Chinas globalen Initiativen auf die globale Ordnungspolitik im Vordergrund standen. Die Diskussionen befassten sich mit Chinas Förderung der Süd-Süd-Kooperation in neu entstehenden globalen Organisationen und Gruppen sowie mit Chinas Soft Power und seiner transformativen Rolle in der globalen Ordnungspolitik.

 

Das zweite internationale Sinologie-Symposium mit dem Titel "Die Rolle Chinas in der globalen Ordnungspolitik" wurde erfolgreich abgeschlossen. Das Sinologie-Symposium erhielt positive Resonanz und trug wesentlich zum Ausbau des Sinologen-Netzwerks in Vietnam und darüber hinaus bei.

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Vu Thi Thu Phuong

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