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Event Reports

Regionales Treffen des CB27 in Manaus

by Kathrin Zeller, Tanja Westerhold

Seminarbericht

Am 20. und 21. März 2014 fand in Manaus das regionale Treffen des Forums CB27, der Hauptstädte der Amazonasregion, statt. Ziel war der Austausch über gemeinsame Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze für den Norden Brasiliens.

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Nach einer kurzen Begrüßung durch Kátia Schweickhardt, Leiterin des Umweltamtes in Manaus, sprachen Nelson Moreira Franco, Geschäftsführer des CB27 und Delio Malheiros, Koordinator des Netzwerkes. Beide betonten beide die Wichtigkeit der Plattform CB27 als Möglichkeit des Austauschs über Lösungsansätze für die Herausforderungen moderner Großstädte. „Zusammen sind wir stärker“, war Nelson Moreira Francos Fazit. Genau wie Herr Franco, betonte Delio Malheiro die zunehmende Wichtigkeit der Städte, auch auf der globalen Agenda. Er hob hervor, dass bei all den Unterschieden der Metropolen, viele der Herausforderungen doch gleich seien, und plädierte für das gegenseitige Lernen und gemeinsame Umsetzen von Ideen. Die verstärkte Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft sei zudem eine Möglichkeit, um trotz der spärlich ausgestatteten Budgets des Umweltämter erfolgreiche Projekte umzusetzen. Roberto Moita, Präsident des Instituts für urbane Planung der Stadt Manaus, beschrieb darüber hinaus das Forum als Möglichkeit, um mit Umweltpolitik innerhalb der Städte nicht nur als bloße Strafinstitution für nicht umweltgerechtes Verhalten wahrgenommen zu werden. Vielmehr könne das CB27 dazu dienen, eine Positivagenda aufzustellen und damit den Beitrag von Umweltpolitik zu einer verbesserten Lebensqualität der Stadtbevölkerung leisten.

Im zweiten Teil der Veranstaltung ging es um die Frage aus welchem Grund und in welcher Art und Weise Politiken zur Vermeidung und Anpassung an den Klimawandel implementiert werden sollten. Niro Higushi vom Nationalen Forschungsinstitut des Amazonas (INPA) erläuterte, dass im Jahr 2007 beispielsweise die CO2-Emission Brasiliens pro Kopf bei 1.940 Kg lag. Er machte deutlich, dass die Kompensation für einen solchen Ausstoß die Pflanzung von 400 Bäumen pro Kopf erfordere oder etwa Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen ergriffen werden müssten. Nelson Moreira Franco stellte die Arbeitsweise und Vorteile eins so genannten Operationszentrums vor, welches in Rio de Janeiro bereits seit einigen Jahren sowohl Daten der Stadt erfasst, als auch Rückschlüsse auf konkrete Reaktionsmöglichkeiten zulässt. Das Zentrum hat Zugriff auf ein weites System von Kameras innerhalb der Stadt. Auch die Integration von verschiedenen städtischen Unternehmen wie beispielsweise dem Energieversorger Light, der örtlichen Polizei oder Feuerwehr ermöglicht die Erfassung komplexer Situationen und ein abgestimmtes Reagieren im Krisenfall. Notfallpläne für den Eintritt von Risiken etwa durch starken Regenfall sollen Menschenleben schützten und damit die Resilienz der Stadt erhöhen. Luiz Henrique Piva vom staatlichen Zentrum zum Klimawandel (CECLIMA-SDS) unterstrich weiterhin die Wichtigkeit der Implementierung von Monitoringprogrammen, um die Effizienz der bereits verwendeten Methoden besser erfassen zu können.

Nach dieser Debatte nutzen die Umweltdezernenten Silvia Costa Brilhante aus Rio Branco (Acre), Heraldo Texeira Monteiro aus Macapá (Amapá), Kátia Schweickhardt aus Manaus (Amazônas) und Daniel Rios Peixoto aus Boa Vista (Roraima) die Plattform, um gute Praktiken aus ihren Städten zu präsentieren. Heraldo Texeira Monteiro stellte neben Kompostierungs- und Gartenbauprojekten vor, wie in Macapá Holzabfälle nachhaltig für Kunst und Möbelbau weiterverwendet werden. Kátia Schweickhardt legte den Fokus auf die institutionelle Organisation und präsentierte als erfolgreiches Beispiel die Struktur des Kommunalen Umweltamtes (SEMMA) in Manaus. Daniel Peixoto erläuterte, wie in Boa Vista die Integration der indigenen Bevölkerung in die Umweltprojekte bewerkstelligt wird. Cleuza Migamonte, Vertreterin des Umweltamtes in Rio Branco, machte deutlich, wie das Bewusstsein von Kindern für die Umwelt gestärkt wird, indem sie an Projekten wie Pflanzung von Bäumen, Gartenbau und ökologischem Pfad teilnehmen können.

Ein mehrstündiger Workshop zur Erstellung von Projekten und deren Finanzierung wurde am zweiten Tag des Treffens angeboten. In diesem Zusammenhang konnten sich die Umweltdezernenten nochmals über Schwierigkeiten als auch Erfolge austauschen und von Seiten eines Spezialisten über Lösungsmöglichkeiten beraten werden.

Zum Abschluss wurde von allen Umweltdezernenten eine Erklärung unterzeichnet. Darin enthalten ist unter anderem der Antrag an das verantwortliche Komitee des Amazonasfonds, deren Richtlinien zur Finanzierung von Projekten zu überprüfen und Mittel auch für die bisher nicht eingeschlossenen Hauptstädte der Region freizugeben. Unterdessen wird das Forum CB27 bereits beginnen gemeinsam an der Erstellung von Projekten zu arbeiten, die den Anforderungen des Amazonas-Fonds entsprechen.

Für die Erklärung der Amazonas-Staaten klicken Sie hier

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Kathrin Zeller

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