Event Reports
Wichtige Multiplikatoren und Ansprechpartner für politische Maßnahmen sind von Migranten geführte Unternehmen. Suad Bakir stellte die Unternehmensverbände vor und ordnete sie politisch ein.
Frau Serap Celen erläuterte die Integrationspolitik der Landesregierung Nordrhein-Westfalen. Hier will man unter anderem mit dem Aktionsplan Integration entscheidende Verbesserungen erreichen. So soll z. B. der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund im öffentlichen Dienst erhöht werden. In einigen Bereichen, z. B. bei der Polizei sind bereits Erfolge zu verzeichnen, während in anderen Teilen des öffentlichen Dienstes, vor allem bei den Lehrern, weiterhin erhebliche Defizite bestehen. Die neue rot-grüne Landesregierung hat übrigens die Integrationspolitik der vorhergehenden CDU-Regierung nahezu unverändert übernommen. Das Seminar wurde abgerundet durch Erfahrungen aus der Praxis. Frau Cemile Giousouf, die bei der letzten Kommunalwahl als Kandidatin in der Region Aachen antrat, erläuterte, mit welchen speziellen Schwierigkeiten eine Kandidatin mit Migrationshintergrund zu kämpfen hat und wie sie ihre Zielgruppen erreichen kann.
Dr. Holger Kolb vom Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Zuwanderung zeigte die sehr unterschiedlichen Strategien der einzelnen Bundesländer. So unterscheidet sich z.B. die Einbürgerungspraxis deutlich. Die südlichen Bundesländer nehmen wesentlich weniger Einbürgerungen vor als die Bundesländer im restlichen Deutschland. Entgegen dem Eindruck, der in den Medien erweckt wird, ist die Integration von Migranten im internationalen Vergleich in Deutschland durchaus erfolgreich. Frankreich oder die früher als vorbildlich geltenden Niederlande stehen vor wesentlich größeren Problemen.