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Event Reports

Bauhaus zwischen Dessau und Tel Aviv

Politische Perspektiven auf das gemeinsame architektonische Erbe

Am 14. Mai 2018 durfte die Konrad-Adenauer-Stiftung Israel den Ministerpräsidenten des Bundeslandes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, im Goethe-Institut Tel Aviv zum Rundtisch „Bauhaus between Dessau and Tel Aviv – Political Perspectives on the Shared Architectural Heritage“ begrüßen. MP Dr. Haseloff nahm als Ehrengast anlässlich seines Besuches in Israel die Gelegenheit wahr, sowohl für das Erbe des Bauhauses als auch für vertiefte deutsch-israelische Beziehungen in politischer wie wirtschaftlicher Dimension zu werben.

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Nach Begrüßungsworten durch den Leiter des KAS-Auslandsbüros in Israel, Dr. Alexander Brakel, leitete MP Dr. Haseloff mit seiner Rede den Abend ein. Im Anschluss an seine Glückwünsche zum Jubiläum der israelischen Staatsgründung 1948 betonte er die herausragende Rolle der Bauhaus-Architektur für das deutsch-israelische Verhältnis, welches in kultureller Hinsicht maßgeblich durch diesen „wichtigsten deutschen Exportschlager“ geprägt worden sei. Die im Zuge der nationalsozialistischen Verfolgung aus Dessau geflohenen Künstler konnten die in Deutschland entstandene avantgardistische Kunstrichtung in ihrer neuen Heimat Israel weiter anwenden. Auch Dr. Claudia Perren, Direktorin der Bauhaus Stiftung Dessau, erinnerte an die Entstehungszeit dieser besonderen Architekturschule, die erstmals eine gleichberechtigte Zusammenführung von Kunst und Handwerk vorsah und den eigentlichen „Bau“ in den Mittelpunkt des künstlerischen Schaffens stellte. Eine besondere Rolle kam dabei dem jüdischen Künstler Arieh Sharon zu, der maßgeblich vom Bauhaus inspiriert wurde und dessen Facetten in Tel Aviv zum Internationalen Stil weiterentwickelte.

Im Anschluss an die beiden Vorträge schlossen sich Prof. Zvi Efrat, Bezalel Academy of Arts and Design Jerusalem, und Dr. Jeremie Hoffmann, Leiter Denkmalschutzabteilung Tel Aviv, den vorherigen Referenten zu einem gemeinsamen Rundtisch an, der von Sharon Golan Yaron, Direktorin White City Center Tel Aviv, moderiert wurde. Dr. Hoffmann führte aus, dass Tel Aviv die zentralen Ideale des Bauhauses in Dessau, darunter Einfachheit, Humanität und Lebensqualität, maßgeblich bei der Stadtplanung aufgegriffen habe. Prof. Efrat argumentierte wiederum, der Bauhaus-Stil sei bereits in seiner Gründungsphase nicht als einheitliche Schule konzipiert gewesen, was historisch bereits an der unterschiedlichen Umsetzung an den drei deutschen Standorten in Weimar, Dessau und Berlin deutlich werde.

MP Dr. Haseloff resümierte aus politischer Perspektive, dass die Bewahrung künstlerischer Freiheit und die Intensivierung des kulturellen Austausches ein wesentlicher Bestandteil deutscher Außenpolitik im Hinblick auf das bilaterale Verhältnis Deutschlands zu Israel sei.

Zusammengetragen von Konstantin Krome

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