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Event Reports

DEUTSCHLANDWOCHE DER KAS ISRAEL: "Wunder"-bare Botschafter für eine besondere Beziehung

KOnferenz zur Rolle und Perspektive der Zivilgesellschaft zur deutsch-israelischen Partnerschaft

Die Konferenz "Wonder-ful Ambassadors for a Special Relationship" in der Cinematheque Jerusalem bildete das Herzstück der KAS-Deutschlandwoche vom 26. bis 30. April 2015. Im Mittelpunkt standen hier junge Menschen aus Israel und Deutschland, die sich aus der Mitte der Gesellschaft heraus für eine Stärkung der bilateralen Beziehungen einsetzen - Freiwilligendienstleistende, Künstler, Journalisten, Forscher und sogar ein bekannter Koch, der seine Heimat Deutschland und seine Wahlheimat Israel kulinarisch zu verbinden weiß.

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Schon zwei Wochen vor dem offiziellen Datum am 12. Mai 2015 lag der Konrad-Adenauer-Stiftung Israel am Herzen, auf das 50-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel hinzuweisen. Im Rahmen der sogenannten Deutschlandwoche vom 26. bis 30. April 2015 bot die Stiftung nicht nur eine Reihe von Jubiläumsveranstaltungen an, die sich mit der Geschichte, Gegenwart und vor allem Zukunft dieser besonderen Beziehung befassten, sondern würdigte mit der Konferenz „Wunder-bare Botschafter für eine besondere Beziehung“ diejenigen Akteuren, die bei solchen feierlichen Gelegenheiten gerne vergessen werden: Die Menschen, die sich mit immensem Einsatz auf zivilgesellschaftlicher Ebene für die Stärkung der deutsch-israelischen Beziehungen einsetzen. Ziel war jenseits der traditionellen diplomatischen Beziehungen zu illustrieren, wie lebendig die Verbindung der beiden Länder inzwischen „auf dem Boden“ geworden ist und welche Perspektiven sich daraus für die Zukunft ableiten lassen können. Für all diejenigen, die nicht vor Ort in Jerusalem dabei sein konnten, wurde die Veranstaltung per Live-Stream über die Homepage der KAS und des Auslandsbüros Israel weltweit übertragen.

Nach einer kurzen Einführung durch den Büroleiter Dr. Michael Borchard begrüßte Dr. Hans-Gert Pöttering, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung und Präsident des Europäischen Parlaments a.D., die Konferenzgäste und Referenten. Er lobte das Engagement vieler Deutscher und Israelis für die Vertiefung der bilateralen Beziehungen, appellierte jedoch gleichzeitig an die junge Generation, sich aktiver einzusetzen und – dieser Aufruf richtete sich vor allem an Deutsche und andere Europäer im Saal und im Internet – sich konsequent gegen Antisemitismus zu stellen und die Menschenwürde entschlossen zu verteidigen. Die Gesandte der Deutschen Botschaft Tel Aviv, Frau Monika Iwersen, betonte in ihrem Grußwort die Wichtigkeit bilateraler Zivilprojekte, die den Austausch zwischen den Kulturen fördern und Verständnis für den jeweils anderen erzeugen.

Im Rahmen einer Paneldiskussion kamen schließlich die Zivilbotschafter zu Wort. Nach dem musikalischen Intermezzo „Bei mir bist du schön…“ der deutsch-israelischen Band „Divano Swing“ erläuterte der Bandleader Alexander Schläger seine persönliche „Berufung“ zum Zivilbotschafter. Es sei die Liebe gewesen, die ihn nach Jerusalem gebracht und dort gehalten habe.

Ahmad Omari und Evgeny Guy berichteten dagegen etwas „prosaischer“ vom Erfolg ihres bilateralen Forschungsprojektes „Formula Atid“, in dem deutsche, jüdisch-israelische und arabisch-israelische Jungingenieure des Technion Haifa und der Hochschule Weingarten gemeinsam an der Entwicklung eines Rennwagens arbeiteten.

Dr. Gil Yaron, in Deutschland aufgewachsener Journalist und Auslandskorrespondent für deutsche Medien in Israel, gab Einblick in seine Arbeit zwischen den beiden Ländern, die beide für ihn Heimat geworden seien. Er betonte, wie schwierig es sei, der einen Seite die Situation und Denkweise der jeweils anderen zu vermitteln.

Aaron Feuerhake und Luca Heinle, beide Volontäre der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, erzählten von ihrer täglichen Arbeit im Dienste der Völkerverständigung und machten deutlich, wie wichtig Ihnen für ihr persönliches Israelbild auch die Einbeziehung der historischen Dimension und damit auch der Shoah ist und dass sie sich bewußt für diese Richtung ihrer Arbeit entschieden hätten. Jasper Althaus, Sima Velkovich und Shaya Ben Yehuda repräsentierten die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und betonten die Notwendigkeit, das Bewusstsein über die Gräuel der Nazizeit in Deutschland, vor allem unter der jungen Generation, wach zu halten.

Der deutschstämmige Rechtsanwalt und HobbyKoch Tom Franz, Gewinner der populären israelischen Kochsendung „Masterchef“ erklärte, wie er durch die Verbindung deutscher Traditionsrezepte mit moderner koscherer israelischer Küche der israelischen Gesellschaft seine „alte“ Heimat näherbringt.

Zu guter Letzt veranschaulichte der ebenfalls deutschstämmige Unternehmer und Blogger Kevin Baxpehler die Rolle von Start-Ups für die Annäherung Deutscher und Israelis, auf der Ebene der Geschäftswelt.

Die Veranstaltung machte deutlich, welch zentrale Rolle eine aktive Zivilgesellschaft für die Zukunft dieser wirklich „wunder-„baren Freundschaft spielt und wie breit und bunt die Brückenschläge zwischen den beiden Ländern geworden sind. Nur auf der Basis von Austausch und durch Knüpfung nachhaltiger Kontakte auf zivilgesellschaftlicher Ebene kann Verständnis für den jeweils anderen wachsen und eine feste und zukunftsfähige Partnerschaft zwischen den beiden Gesellschaften für die kommenden 50 Jahre garantiert werden.

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