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Der Beruf der Lehrerin bzw. des Lehrers ist vielschichtig. Neben der Vermittlung fachlicher Inhalte und grundlegender Kompetenzen übernehmen Lehrkräfte eine Vielzahl weiterer Aufgaben, die weit über den klassischen Unterricht hinausgehen. Sie gestalten nicht nur Lernprozesse, sondern prägen auch das soziale Klima innerhalb der Klasse, fördern die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler und übernehmen eine zentrale Rolle in der Werteerziehung. In ihrer täglichen Arbeit sind sie nicht nur Wissensvermittler, sondern auch Bezugspersonen, Konfliktmoderatoren und Vorbilder.
Die Anforderungen an den Lehrberuf haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert und sind zunehmend komplexer geworden. Zeitmangel, ein eklatanter Fachkräftemangel sowie ein wachsender gesellschaftlicher Erwartungsdruck stellen Lehrkräfte vor große Herausforderungen. Gleichzeitig wird von ihnen erwartet, dass sie nicht nur fachlich kompetent unterrichten, sondern auch in schwierigen sozialen Situationen angemessen handeln. Dazu zählen etwa die Begleitung von Konflikten unter Schülerinnen und Schülern, das Führen von klärenden Gesprächen bei Spannungen im Kollegium oder das Eingreifen bei grenzüberschreitendem Verhalten. Ein zentrales Orientierungsinstrument für die pädagogische Arbeit, insbesondere im Bereich der politischen Bildung, ist der sogenannte Beutelsbacher Konsens. Dieser formuliert drei grundlegende Prinzipien: das Überwältigungsverbot, das Kontroversitätsgebot und die Schülerorientierung. Lehrkräfte sollen demnach vermeiden, ihre Schülerinnen und Schüler im Sinne einer bestimmten Meinung zu beeinflussen. Vielmehr sollen sie gesellschaftlich und wissenschaftlich kontroverse Themen auch im Unterricht als solche darstellen und die Lernenden dazu befähigen, sich eine eigene, reflektierte Meinung zu bilden.
Gerade bei sensiblen oder polarisierenden Themen ist dies eine anspruchsvolle Aufgabe, die ein hohes Maß an pädagogischem Feingefühl und professioneller Haltung erfordert. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass die Entwicklung einer pädagogischen Haltung nicht im Widerspruch zum Neutralitätsgebot steht. Vielmehr geht es darum, eine wertebasierte, demokratische Grundhaltung zu vertreten, ohne dabei parteilich oder ideologisch zu agieren. Besonders in Situationen, in denen Grenzen überschritten werden – sei es durch diskriminierende Äußerungen, Gewalt oder Ausgrenzung – ist es notwendig, klar Stellung zu beziehen und die Werte des Grundgesetzes zu verteidigen.
Agenda
Programm
09:00 Uhr Begrüßung und Einführung
Lina Berends
Konrad-Adenauer-Stiftung
Galeriegang und aufwerfen der relevanten Themen
LASUB
9.30 - 10.30 Uhr Impuls: Warum streiten wir und wie steht es um die Streitkultur in Deutschland?
Dr. Mathias Jaudas
Sozial- und Konfliktpsychologe, Universität der Bundeswehr München
11.00 - 14.45 Uhr Workshops
14.45 Uhr Auswertung und Diskussion