Produktivitätswachstum ist der einzige Weg, um Wohlstand zu erreichen.
- Wettbewerbsfähigkeit bildet die Voraussetzung für Wohlstand und Freiheit. Deutschland und die Europäische Union können ihre Ziele in Bereichen wie Sicherheit, Klimaschutz und Menschenrechte nur erreichen, wenn Europa ein starkes wirtschaftliches Rückgrat hat.
- Die Vollendung des Europäischen Binnenmarktes einschließlich einer Banken- und Kapitalmarktunion würde zu großen Effizienzgewinnen führen und sollte oberste Priorität haben.
- Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer. Er sollte vielmehr mit einem wettbewerbsfähigen Steuersystem, moderaten Energiepreisen und gut ausgebildeten Fachkräften attraktive Rahmenbedingungen schaffen. Insbesondere eine leistungsfähige Forschungs- und Innovationslandschaft ist entscheidend.
- Um weiterhin im globalen Wettbewerb bestehen zu können, benötigen Deutschland und Europa eine strategische Außenwirtschaftspolitik, die die Stärkung internationaler Wirtschaftspartnerschaften vorantreibt.
Inhalt
1. Wettbewerbsfähigkeit als Grundlage für Wohlstand und Freiheit
2. Umfassende Reformen sind dringend nötig
3. Der Schlüssel für ökonomischen Erfolg ist Innovation
4. Ohne die richtigen Rahmenbedingungen ist alles nichts
5. Wettbewerbsfähigkeit braucht strategische Außenwirtschaftspolitik
6. Publikationen, Veranstaltungen und Medienbeiträge zum Thema
Wettbewerbsfähigkeit als Grundlage für Wohlstand und Freiheit
Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Wirtschaft bildet die Grundlage für Wohlstand und Freiheit. Sie ist der Garant für ein Europa, das in der Welt Gehör findet und seine Ziele wie Sicherheit, Menschenrechte und Klimaschutz verfolgen kann. Sind europäische Firmen in bestimmten Wirtschaftszweigen führend, können sie Standards nach europäischen Vorstellungen setzen. Insbesondere in den Bereichen der Plattformökonomie und der Künstlichen Intelligenz zeigt sich, unter welchen Anpassungsdruck Europa geraten kann, wenn es diese Führungsrolle nicht einnehmen kann.
Umfassende Reformen sind dringend nötig
Mit den Berichten von Mario Draghi und Enrico Letta wurde die Wettbewerbsfähigkeit Europas wieder ganz oben auf die Agenda gesetzt. Insbesondere eine Vollendung des Europäischen Binnenmarkts mit einer echten Banken- und Kapitalmarktunion würde zu großen Effizienzgewinnen führen. Damit könnte der hohe Kapitalabfluss – vor allem in die USA – reduziert werden und mehr für Investitionen in der EU bereitstehen. Für die großen Herausforderungen der Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Europas und der Transformation zur Klimaneutralität ist mehr privates Kapital essenziell. Eine Ausweitung der bereits hohen Staatsverschuldung in einigen europäischen Ländern würde dagegen die Schuldentragfähigkeit Europas gefährden.
Der Schlüssel für ökonomischen Erfolg ist Innovation
Erfolgreiche Volkswirtschaften zeichnen sich vor allem durch eine blühende Forschungs- und Innovationslandschaft aus. Länder wie Südkorea, Israel und die USA investieren bezogen auf ihre Wirtschaftsleistung mehr in Forschung und Entwicklung und sichern sich somit die Wettbewerbsfähigkeit von morgen. Auch China ist längst vom Imitator zum Innovator geworden. Hier müssen die EU und Deutschland zukunftsweisende Entscheidungen bei der Priorisierung von Haushaltsmitteln treffen und Unternehmen weitere Anreize für Investitionen in Forschung und Entwicklung geben.
Ohne die richtigen Rahmenbedingungen ist alles nichts
Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer. Seine Aufgabe besteht darin, attraktive Rahmenbedingungen zu setzen, damit sich Unternehmen frei und im Wettbewerb entfalten können. Dazu gehören ein wettbewerbsfähiges Steuersystem, moderate Energiepreise und gut ausgebildete Fachkräfte. Angesichts des demografischen Wandels ist ein attraktives Einwanderungssystem für qualifizierte Zuwanderung essenziell. Dazu zählen auch ausgewogene Sozialabgaben, damit die Kosten-Nutzen Kalkulation von hochqualifizierten Zuwanderern zugunsten von Deutschland und Europa ausfällt. Deutschland und Europa haben die Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit selbst in der Hand.
Globale Wettbewerbsfähigkeit braucht strategische Außenwirtschaftspolitik
Deutschland und Europa sind wie kaum ein anderer Wirtschaftsraum weltweit auf offenen Handel und enge globale Wirtschaftspartnerschaften angewiesen. Doch in vielen Regionen der Welt verlieren die Europäer an Attraktivität als Wirtschaftspartner und damit an Wettbewerbsfähigkeit. Wirtschaftsmächte wie China, Japan oder die Golfstaaten, bieten sich aufstrebenden Schwellenländern weltweit als neue, attraktive Partner an. Europa ist für viele dieser Länder nur noch ein Partner unter vielen und droht im wirtschaftlichen Wettbewerb in vielen Regionen den Anschluss zu verlieren. Um weiterhin im globalen Wettbewerb bestehen zu können, benötigen Deutschland und Europa eine strategische Außenwirtschaftspolitik, die die Stärkung internationaler Wirtschaftspartnerschaften vorantreibt.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung begleitet das Thema Wettbewerbsfähigkeit mit einer Vielzahl an Publikationen und Veranstaltungen im In- und Ausland.