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Rezension: Lexikon Soziale Marktwirtschaft - Artikel aus der Budapester Zeitung vom 23.06.2003

Kampf der Begriffsverwässerung

Im UTB-Verlag ist das erste umfassende Lexikon für soziale Marktwirtschaft erschienen. Auf gut 500 Seiten wird das Ordnungskonzept in 170 Sachbeiträgen umfassend und gut verständlich beschrieben. Einer der Herausgeber, Klaus Weigelt, ist der Leiter des Budapester Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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Mit seiner Arbeit betrat das Herausgeber-Team völliges Neuland. Noch nie wurden die theoretischen Grundlagen der sozialen Marktwirtschaft in Form eines Lexikons zusammengefasst. Da auf nichts Ähnliches aufgebaut werden konnte, bestand die wichtigste Aufgabe der Herausgeber zunächst darin, sämtliche Begriffe zum Thema zusammenzutragen. Anschließend wurde diese Fülle auf 170 grundlegende Begriffe reduziert. Schließlich ging es den Herausgebern weniger um eine umfangreiche Definitionssammlung, als vielmehr um die Vermittlung von Zusammenhängen. Deshalb fallen die einzelnen Beiträge für ein Lexikon auch recht ausführlich aus. Abgesehen davon, dass die Beiträge alphabetisch sortiert sind, erinnert das Buch daher auch mehr an ein Lehrbuch als an ein Lexikon. Der Begriff Lexikon ist sogar regelrecht irreführend. So wimmelt es bei den 170 Stichpunkten nur so von allgemeinen Begriffen wie Beschäftigung, EU-Erweiterung, Familienpolitik oder Parteien.

Die einzelnen Beiträge sind in einer flüssigen Sprache verfasst. Viele konkrete Zahlen, Fakten und Beispiele aus der Praxis tragen zum besseren Verständnis bei - das Buch präsentiert sich nicht als trockenes Volkswirtschafts-Lehrbuch. Den größten Platz beansprucht der Begriff der sozialen Marktwirtschaft, auf 30 Seiten wird das Konzept in sechs Unterpunkten beschrieben.

Eröffnet wird die Auflistung durch eine Sammlung von Kurzbiografien der bedeutendsten Vertreter der sozialen Marktwirtschaft. Mit dabei sind die Begründer dieses Konzepts: Walter Eucken und Alfred Müller-Armack sowie dessen bekanntester Vertreter, Ludwig Erhard. Allen Biografien ist eine kurze Würdigung der Verdienste der jeweiligen Persönlichkeit um die soziale Marktwirtschaft vorangestellt.

Dem Herausgeberteam ist es hervorragend gelungen, die wesentlichen Gesichtspunkte der sozialen Marktwirtschaft zusammenzufassen und die teilweise schwierigen Sachfragen in einer verständlichen Sprache zu formulieren. Der Drang, möglichst viele Leser zu erreichen, entspringt der Überzeugung der Autoren, dass das mit der Zeit immer mehr verwässerte ursprüngliche Gedankengut der sozialen Marktwirtschaft durchaus Lösungsalternativen für die massiven Probleme der Gegenwart bereit hält. Auch in Anbetracht der schweren ordnungspolitischen Orientierungskrise kann ein Blick zurück zu den Quellen nur helfen.

Jan Mainka

Budapester Zeitung, 23.06.2003

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