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ღონისძიებები

Buchpräsentation

von გიორგი ბუტიკაშვილი

Erinnerungskultur und Identitätsbewusstsein im postsowjetischen Raum

Die Konrad-Adenauer-Stiftung veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem Archiv des Innenministeriums eine Publikationspräsentation zum Thema Vergangenheitsbewältigung und Erinnerungskultur in Georgien.

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Ziel dieser Publikation ist es einen geschichtlichen Aufarbeitungsprozess zu begleiten, der es ermöglicht neue georgische Perspektiven, Erinnerungen und Umstände in der Sowjetunion und kurz nach deren Zusammenbruch aufzuzeigen.

Während der Sowjetzeit waren intellektuelle Eliten, Historiker und geschichtsaffine Gruppen stark unterdrückt und benachteiligt. Daraus folgt ein Mangel an historischer Aufzeichnung und Aufarbeitung der georgischen Geschichte. Viele Dokumente die in den Archiven lagern, existieren weder in georgischer Sprache oder wurden systematisch von Historikern analysiert und kontextualisiert. Damit blieb den Georgiern über Jahrzehnte hinweg eine geschichtstreue Reflexion der vergangenen Ereignisse verschlossen.

Die von der der Konrad-Adenauer-Stiftung mitherausgegebene und finanziell unterstützte Publikation ist eine Übersetzung und historische Einordnung der Dokumente, die zur Verurteilung des Komitees für die Unabhängigkeit Georgiens geführt haben.

Darunter sind die Aussagen der Festgenommenen äußerst wichtig. Die Verhaftung der Mitglieder des militärischen Rats erfolgte Anfang März 1923. Die sowjetischen Geheimdienste führten die Ermittlungen ungefähr zweieinhalb Monate lang. Am 19. Mai wurden die Festgenommenen in der gemeinsamen Verhandlung der außerordentlichen Kommisionen des Südkaukasus und Georgiens zum Tode Verurteilt. Beim Lesen der Aussagen von Festgenommenen ist unbedingt zu berücksichtigen unter welchen Umständen die erwähnten Dokumente zustande kamen. Die Festgenommenen versuchten die Ermittlungen auf die falsche Spur zu bringen und aus diesem Grund erzählten sie nicht die Wahrheit.Sie verheimlichten bestimmte Informationen, veränderten tatsächliche Umstände usw. Somit sind die Widersprüchlichkeiten zu erklären, die es zwischen Aussagen verschiedener Personen gibt. Diese Aussagen stellen freilich ein historisches Dokument dar, dennoch könnten die Informationen, die dort enthalten sind von der Wahrheit abweichen und Ungenauigkeiten und Fehler enthalten.

Deshalb bedarf es einer kritischen Auseienadersetzung mit diesen Dokumenten und erst nach iherer Analyse ist der Raum für gewisse Schlussfogerungen gegeben. Es ist zu beachten, dass diese Dokumente in den Organen der Sowjetregierung strukturiert und verfasst wurden unter Berücksichtigung entsprechender Ideologie und Realität. Es versteht sich, dass die Sowjetregierung feindselig gegenüber derjenigen nationalen Befreiungsewegung gestimmt war, die gleich im Jahre 1921 begann, nachdem das Sowjetrussland Georgien besetzte. Den Befreiungskampf der Georgier stellte die Sowjetregierung mit Banditismus und Räuberei gleich. Die Freiheitskämpfer bezeichnete sie als Banditen, Räuber und Abenteurer. Aus diesem Grund trifft man in den Dokumenten Begriffe wie: „Bande“, „Banditen“, „Abenteuer“ usw. Es versteht sich, dass wir in Wirklichkeit mit Partisanengruppierungen zu tun haben (z.B. Kakutsa Cholokashvili und seine „Vereidigten“), die in verschiedenen Provinzen Georgiens agierten und ununterbrochen für die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Georgiens kämpften.

In der Vorbereitung der Publikation fand im September 2016 ein ergänzender Workshop zum Thema Oral History mit internationalen Wissenschaftlern statt. Unterstützt wurde der Workshop von der Rustaveli National Science Foundation, dem American Research Institute for the South Caucasus (ARISC), der Staatlichen Ilia Universität, dem (georgischen) Center for Social Sciences (CSS). Dieser fokussierte sich hauptsächlich auf interne Flüchtlinge, wie die aus Abchasien und Südossetien oder Opfer der Sowejtdiktatur. Jedoch blieb diese historische Dokumentation der Zeitzeugenaussagen bisweilen unkoordiniert. Erklärtes Ziel des Workshops ist es daher ein Gremium von Historikern, Akademikern aus verschiedenen Bereichen, sowie Regierung zu bilden um über die Vergangenheitsbewältigung zu arbeiten und die Erinnerungskultur in der Region weiterzuentwickeln.

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