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Veranstaltungsberichte

20 Jahre Mauerfall:Vergangenheitsaufarbeitung und Lustration in Deutschland und auf dem Balkan

Aus Anlass des 20. Jahrestages des Mauerfalls hat die KAS-Skopje vom 26. bis 30. April 2009 in Cadenabbia mazedonische Parlamentsabgeordnete & Experten eingeladen, um zusammen mit Bundestagsabgeordneten & Fachleuten aus Deutschland über aktuelle Herausforderungen bei der Vergangenheitsbewältigung auf dem Balkan zu diskutieren.

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Die Schilderung des Prozesses der gesellschaftlichen und juristischen Aufarbeitung der totalitären Vergangenheit in Deutschland als Grundstein fuer die Konsolidierung von Rechtsstaat und Demokratie wurde einerseits als gelungenes Beispiel genommen fuer die Umsetzung des Lustrationsgesetzes in Mazedonien und Albanien, aus dem man Erfahrungen und Lehren ziehen koennte. Anderseits ist die Vergangenheitsaufarbeitung auch 20 Jahre nach dem Mauerfall immer noch aktuell, besonders auf dem Balkan.

Die gesammelten Erfahrungen aus Deutschland dienten als Grundstein fuer die moeglichen Entwicklungen und den Aufbau der zukuenftigen Strukturen, die den Lustrationsoprozess in Mazedonien und Albanien tragen werden. Erfolge und Mißerfolge bei der Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit wurden deshalb offen und lebhaft diskutiert.

Der Workshop diente auch als erstes Forum, wo die Teilnehmer aus Mazedonien die Moeglichkeit hatten, die Herausforderungen für die Arbeit des neu gegründeten (Lustrations-)"Ausschusses zur Verifizierung von Fakten" nicht nur den Vertretern aus Deutschland und Albanien darzustellen, sondern vor allem auch den mazedonischen Experten, um Möglichkeiten und Grenzen der bevortshenden Aufgaben zu erkennen, aber auch den Grundstein fuer die zukuenftige enge Zusammenarbeit zwischen der Kommission, dem Parlament und dem Archiv zu legen.

Ein Vergleich der Vergangenheitsbewältigung zwischen Deutschland, Albanien und Mazedonien trotz der enormen Unterschiede ist immerhin moeglich – in allen drei Laendern muss die Auseindersetzung mit totalitären Ideologien weiter gefuehrt werden; den Vertretern der alten Nomenklatur sollte nicht nur der geschaffene rechtliche Rahmen, sondern auch der gesellschaftliche Druck es unmoeglich machen, nach wie vor ranghohe politische und staatliche Aemter zu besetzen.

Abschliessend waren die Teilnehmer sich einig, dass jedes Land die Erfahrungen der Aufarbeitung in anderen Laendern nutzen sollte, um den eigenen Weg auch durch "lessons learnt" selbst zu finden - mit fortdauernder Unterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung bei diesen Bemühungen.

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