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Po wydarzeniach KAS

Museum für Geschichte der polnischen Juden in Warschau eröffnet

Gastbeitrag von Josef Thesing, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Museums für Jüdische Geschichte Polens e.V. und Vorsitzender des Kuratoriums der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Köln-Bonn.

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Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag des Beginns des Aufstandes im Warschauer Ghetto ist am 19. April 2013 das Museum für jüdische Geschichte der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Hochrangige Persönlichkeiten – an der Spitze Staatspräsident Bronislaw Komorowski und Ministerpräsident Donald Tusk – nahmen daran teil. Den „Verein zur Förderung des Museums für Jüdische Geschichte in Polen e.V.“ vertraten u.a. der Vorsitzende Josef Thesing und der Schatzmeister, Botschafter a.D. Dr. Helmut Frick. Unter den geladenen Gästen war auch Dr. Christian Schmitz, Leiter des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Warschau. Die KAS begleitet bis heute die Entwicklung des Museums und unterstützt besonders das Projekt „virtuelles Shtetl“.

Die Geschichte des Museums begann am 1. August 1994 in Warschau. Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog weilte zu einem Staatsbesuch in Warschau. Von Frau Dr. Grazyna Pawlak vom Jewish Historical Institute (JHW) in Warschau wurde ihm die Idee vorgetragen, ein Museum für die Geschichte der Juden in Polen zu errichten. Bundespräsident Herzog fand Gefallen an dieser Idee und sagte seine Unterstützung zu. Den Initiatoren des Projektes ging es nicht nur um die Erinnerung an die Ermordung der polnischen Juden: Nach ihren Vorstellungen sollte es vor allem ein „erzählendes Museum“ sein. Die Geschichte und Kultur der Juden in Polen sollte mit modernen Methoden dargestellt werden.

Bundespräsident Herzog und sein Staatssekretär Wilhelm Staudacher hielten sich an die zugesagte Unterstützung. Eigene Mittel standen dafür nicht zur Verfügung. Deshalb wurde 1996 im Bundespräsidialamt in Bonn der „Verein zur Förderung des Museums für jüdische Geschichte in Polen e.V.“ gegründet. Dieser konzentrierte sich von Anfang an auf zwei Anliegen: eine Anfangsfinanzierung zu sichern, die es ermöglichte, mit konkreten Planungen zu beginnen, und Erfahrungen aus anderen Museen einzubringen. Mit Hilfe der KAS konnte in Warschau im April 1996 eine Fachkonferenz zur Darstellung der Geschichte des jüdischen Lebens in den Museen Mittel- und Osteuropas organisiert werden. Unter den bedeutenden Fachleuten, die dort referierten, waren Prof. Jeshajahu Weinberg, Gründungsdirektor des Museums der Jüdischen Diaspora in Tel Aviv und des United States Holocaust Memorial Museums in Washington D.C., sowie Prof. Israel Gutman, Direktor des Internationalen Forschungszentrums Yad Vashem in Jerusalem, und Jerzy Halbersztadt, Direktor des Universitätsmuseums in Warschau, der auch für lange Jahre die Leitung des Projektes übernahm.

Die Anfangsphase musste finanziell abgesichert werden. Vorhaben dieser Größenordnung haben zunächst kaum eine Chance, von Spendern Geld zu erhalten. Die Förderer wollen Konkretes sehen, aber genau das entsteht nicht von heute auf morgen. Der Vorstand des deutschen Fördervereins bemühte sich deshalb um die Anfangsfinanzierung. Durch Spenden, vor allem durch die Hilfe der Bosch-Stiftung und der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit, konnten rund zwei Millionen D-Mark aufgebracht werden. Zugleich nahm der Förderverein Kontakt zur Bundesregierung auf, um finanzielle Hilfe zu erhalten. Schließlich stellte die Bundesrepublik Deutschland fünf Millionen Euro bereit.

Allmählich wuchs auch das Interesse in Polen. Die Stadt Warschau stellte für den Bau des Museums kostenlos ein Grundstück zur Verfügung. Im ehemaligen jüdischen Viertel Muranów, am Platz der Helden des Ghettoaufstandes, sollte das Gebäude errichtet werden. Auch die polnische Regierung beteiligte sich an dem Projekt. Im Jahr 2005 unterzeichneten Warschaus Oberbürgermeister Lech Kaczynski gemeinsam mit dem Minister für Kultur der Regierung der Republik Polen, Waldemar Dabrowski, und Prof. Jerzy Tomaszewski, Vize-Präsident der JHW Association, den Gründungsvertrag und verpflichten sich zum Bau und Unterhalt des Museums.

Ein internationaler Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben. Die Entscheidung fiel am 30. Juni 2005. Die finnischen Architekten Rainer Mahlamäki und Illmani Lahdelma gewannen den Wettbewerb mit ihrem Entwurf „Rotes Meer in Warschau“. Zentral ist ein gläserner Riss, der den Geschichtsbruch durch den nationalsozialistischen Judenmord symbolisiert. Die Grundsteinlegung erfolgte am 26. Juni 2007. Anfang 2013 war der Bau fertig. In acht Galerien soll die tausendjährige Geschichte der polnischen Juden dargestellt werden: Filme, Fotos, Wandmalereien, eine nachgebaute und begehbare Synagoge, Computerspiele und Zeitzeugenberichte werden präsentiert. Die offizielle Eröffnung ist nach Fertigstellung der Dauerausstellung für das Frühjahr 2014 vorgesehen.

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