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Ausstellung "Der erste Riss im eisernen Vorhang"

Das Paneuropäische Picknick in Sopron/Ungarn am 19. August 1989.

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Details

Termine zum Begleitprogramm:

Donnerstag, 09. Oktober 2014, 13.00 Uhr

"Der Sommer 1989 - oder: Der erste Riss in der Mauer"

Ausstellungsrundgang mit Schülerinnen des Gymnasiums St. Augustin Grimma

Mittwoch, 15. Oktober 2014, 18.30 Uhr

"Der Nachgeschmack von Speck und Pörkölt - Das Paneuropäische Picknick - Durchbruch in die Freiheit"

Film und Gespräch

Ein Zeitzeugenprojekt des Gymnasiums St. Augustin Grimma

Mittwoch, 29. Oktober 2014, 18.30 Uhr

"Freiheitswille und unbändiger Mut oder: Warum in Ungarn der erste Riss entstand - Das nationale Selbstverständnis Ungarns zur Zeit der Ost-West-Konfrontation bis heute"

Hans Kaiser (ehemaliger Außenstellenleiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ungarn

Anfang Juli 1989 begannen in den Schulen der DDR die

zweimonatigen Sommerferien. Zu diesem Zeitpunkt

machten sich mehr als 200.000 DDR-Bürger

auf den Weg

nach Ungarn, um dort ihren Urlaub zu verbringen. Viele waren aber auf der Suche

nach einer Gelegenheit zu flüchten. Denn während die Staats-und

Parteiführung die Parole

»Weiter so« propagierte und das Volk auf den 40. Jahrestag der Gründung der DDR

einschwor, hatten im »sozialistischen Bruderland« am 2. Mai ungarische Grenztruppen

damit begonnen, die Grenzanlagen zu Österreich abzubauen.

Mitte Juni 1989 entwickelten Oppositionelle als Reaktion auf die Zunahme der

ungarnstämmigen Flüchtlinge aus Rumänien in der ostungarischen Stadt Debrecen die Idee zu einem

Paneuropäischen Picknick an der Österreichischen Grenze. Im Verlauf des Picknicks sollten die Teilnehmer den

Grenzstreifen überschreiten. Der Abgeordnete des europäischen Parlamentes und Vorsitzende

der Internationalen Paneuropa Union, Otto von Habsburg, sagte seine Schirmherrschaft zu. Als

Förderer der demokratischen Umwandlung in Ungarn konnte Staatsminister Imre Pozsgay als weiterer

Schirmherr für das Picknick gewonnen werden.

Nahe der Stadt Sopron kam es am 19. August zu einer symbolischen Grenzöffnung zwischen Ungarn

und Österreich in deren Verlauf über 600 DDR-Flüchtlinge

über die Grenze gelangten – eine Folge des

Paneuropäischen Picknicks, das ungarische Oppositionelle initiiert hatten.

Das Picknick hätte leicht zu einem tragischen Ereignis

werden können, aber der Grenzdurchbruch verlief friedlich,

und der Test gelang. Die Sowjetunion schwieg, ihre Truppen in Ungarn rührten sich nicht.

Der friedliche Verlauf dieser Grenzöffnung in Sopron ist neben den verantwortlichen

Organisatoren des Paneuropäischen Picknicks vor allem dem mutigen und couragierten

Verhalten der Grenzwächter bzw. Grenzsoldaten zu verdanken.

Darin gleichen die Ereignisse denen der Maueröffnung am Abend des 9. November 1989 auf der

Bösebrücke im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. Das Ereignis vom 19. August 1989 hatte eine große,

beschleunigende Wirkung für den Fall des Eisernen Vorhangs und das Ende des Kalten Krieges.

Die Ausstellung stellt das Paneuropäische Picknick in den Kontext der Entwicklungen Ende der 1980er

Jahre in Osteuropa und beschreibt den Beitrag Ungarns in diesem Prozess.

Wer waren die Organisatoren des Treffens nahe Sopron und wie verhielt sich die ungarische Staatsführung?

Wie kam es dazu, dass es an diesem Tag gleichzeitig Hunderten DDR-Bürgern

gelang, in Sopron

über die Grenze nach Österreich zu fliehen, und welche Folgen hatte dieses Ereignis für den weiteren

Verlauf bis zum Fall der Berliner Mauer am 9. November?

In Filmportraits berichten Initiatoren des Paneuropäischen Picknicks, verantwortliche ungarische Politiker,

Grenzbeamte und Flüchtlinge über die damaligen Ereignisse. Weiterhin werden die Auswirkungen des Picknicks auf die DDR am Vorabend der friedlichen Revolution beschrieben. Abschließend

zitiert die Ausstellung Beispiele, in welcher Weise die Ereignisse im Sommer und Herbst 1989 in Ungarn

heute Gegenstand der Erinnerung in Ungarn und Deutschland sind.

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Veranstaltungsort

Gedenkstätte Bautzner Straße
Bautzner Straße 112a,
01099 Dresden
Deutschland
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Dr. Joachim Klose

Dr. Joachim Klose

Landesbeauftragter für die Bundeshauptstadt Berlin, Leiter des Politischen Bildungsforums Berlin und Leiter Grundlagenforum

joachim.klose@kas.de 030/26996-3253 030/26996-53253
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