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Chile, Bolivien, Peru und der Pazifik – ein ewiger Streit. Kommentar aus Bolivien

Zum Artikel „Chile, Bolivien, Peru und der Pazifik – ein ewiger Streit“ fallen der deutschen Leserin in Bolivien folgende Kommentare ein, von denen einige Hintergründe der bolivianischen Haltung aufzeigen,

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Im Vertrag von 1904 verpflichtete sich sich Chile, auf seine Kosten die Bahnverbindung Arica – El Alto zu errichten, was aber nie geschah.

Der geplante Gasexport von Bolivien in die USA kam nicht zustande, was aber sicherlich, aus US-amerikanischer Sicht, eher an wirtschaftlichen Gründen als an Amerikafeindlichkeit in Bolivien lag. Die USA konnten auf Grund der Auseinandersetzungen in Bolivien keinen Vertrag mit dem Andenland abschließen und suchten sich einen anderen Handelspartner.

Der bolivianische Staatspräsident, Carlos Mesa, ist parteilos; seine Regierungsmannschaft besteht aus parteilosen Ministern oder Politikern, die ihre Parteimitgliedschaft passiv wahrnehmen. Insofern hat Carlos Mesa nicht die Abhaltung eines Referendums zum Gasexport versprochen, um das Volk mit Blick auf die kommenden Wahlen für sich zu gewinnen. Bei den nächsten Wahlen darf er laut Verfassung nicht antreten, und es wäre wohl auch nicht sein Ziel. Der Entschluß zur Volksabstimmung mag in gewisser Weise eine populistische Maßnahme gewesen sein; er diente im Zusammenhang mit den Unruhen im Oktober 2003 in erster Linie dazu, wieder Ruhe im Land herzustellen.

UN-Generalsekretär Kofi Annan und Jimmy Carter haben sich tatsächlich, nicht nur nach Aussagen von Evo Morales, unterstützend für das bolivianische Anliegen geäußert, allerdings sind diese Äußerungen eher unverbindlich gewesen.

Wahltaktische Gründe spielen bei Carlos Mesa, wie bereits angeführt, keine Rolle. Er versucht sich eher der Unterstützung des Volkes für die Regierung zu versichern. Ferner ist beim Handeln des Präsidenten sein Hintergrund zu bedenken. Er hat ein ausgeprägtes historisches Bewußtsein und hat mehrere geschichtliche Abhandlungen veröffentlicht. Eine im Land allgemein anerkannte Geschichtsschreibung Boliviens wurde von seinen Eltern und von ihm verfaßt. Darin wird klar gesagt, daß Bolivien historisch und juristisch gesehen einen Anspruch auf den Meerzugang hat. In gewisser Weise ist es ein Herzensanliegen von Präsident Mesa, den Zugang zum Meer wiederzugewinnen, und als Präsident sieht er hier seine historische Chance.

Der bolivianische Geschichtsunterricht trägt sicherlich nicht zur Annäherung an das Nachbarland bei. Das bolivianische Militär beharrt auf den Meerzugang. Dieses drückt sich z.B. dadurch aus, daß auf allen militärischen Schriftstücken folgender Satz zu finden ist: „El mar nos pertenece por derecho, recuperarlo es nuestro deber“. Der Anti-Chilenismus ist vor allem in der Andenregion zu spüren, im Tiefland sieht man die ganze Angelegenheit viel pragmatischer. Wolle Chile z.B. Gas kaufen, sollte man auf jeden Fall mit dem Nachbarn Handel treiben; auch gegen den Gasexport über einen chilenischen Hafen habe man nichts einzuwenden, schließlich würden bolivianische Bodenschätze seit langer Zeit über chilenische Häfen exportiert.

Dem Fazit des Artikels, daß es erstrebenswert sei, den Konflikt zwischen Bolivien und Chile über eine regionale oder subregionale Integration zu lösen, kann nur zugestimmt werden!

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Susanne Käss

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Leiterin des Auslandsbüros Argentinien / Leiterin des Auslandsbüros Brasilien (kommissarisch)

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