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活动情况介绍

„Wir haben vieles zu lange für selbstverständlich gehalten“

Dr. Marcus Nicolini

Austausch über Demokratieförderung durch Begabtenförderung zwischen Norbert Lammert und Vertrauensdozenten

„Wir müssen raus aus den Tagungsräumen, raus auf die Straße, und Wege zu denen finden, die mit Politik nichts zu tun haben wollen“, sagte Prof. Dr. Norbert Lammert vor den über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Jahrestagung der Begabtenförderung mit den Vertrauensdozentinnen und Vertrauensdozenten der Konrad-Adenauer-Stiftung.

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„Auch in der Vermittlung politischen Grundwissens in Deutschland müssen wir stärker von konkreten politischen Ereignissen und Erfahrungen auf die allgemeinen Anliegen und Absichten kommen“, betonte Lammert. Die Inhalte und Vermittlungsformen von politischer Bildung hätten sich verändert, sagte Lammert unter anderem mit Blick auf digitale Medien.

Vor allem aber müsse der Wert und die Regeln der Demokratie wieder neu vermittelt werden, stellte der ehemalige Bundestagspräsident fest und erinnerte an eine der letzten Reden des früheren amerikanischen Präsidenten Barack Obama, der sagte, dass die Demokratie immer dann am meisten gefährdet sei, wenn man sie für selbstverständlich halte. „Wir müssen uns von der Vorstellung verabschieden, es gebe ein für allemal ein von allen respektiertes Regelsystem. Das erleben wir gerade überall in den Demokratien.“ Für den KAS-Vorsitzenden ist es ermutigend, dass sich die Stipendiaten für Wertefragen interessieren und christlich-demokratische Werte in die Gesellschaft tragen. „Wir wollen junge Leute für gesellschaftliches Engagement motivieren. Wir haben die ehrgeizige Vorstellung, dass sich jeder fragt, was mache ich denn über das eigene berufliche Interesse hinaus.“ Das bestätigt auch die Leiterin der Begabtenförderung, Dr. Susanna Schmidt. Das Begabtenförderwerk treibe die Frage um, wie das in den Seminaren theoretisch Erlernte in der Praxis der Demokratie wirksam werde.

Dem KAS-Vorsitzenden besonders am Herzen liegt das Thema „Europa“. „Der Trend zur Renationalisierung fällt hinter Einsichten zurück, die wir längst für gesichert gehalten haben“, sagte Norbert Lammert. „Die Nationalstaaten verlieren unter dem Einfluss der Globalisierung die Souveränität, Herrn ihrer eigenen Angelegenheiten zu sein.“ Die Vorstellung, im eigenen Territorium verbindlich regeln zu können, was gilt, komme zunehmend an ihr Ende. Nur durch Teilung von Souveränität in der Europäischen Union könne man diesem Verlust begegnen und sich als Gemeinschaft einen Rest von Souveränität bewahren und damit auch Einfluss auf die Rahmenbedingungen in einer globalen Welt. Den bevorstehenden „Brexit“ Großbritanniens bezeichnete Lammert in diesem Zusammenhang als „Anachronismus“.

In ihrem Bericht über die Fördermaßnahmen der Begabtenförderung 2017 stellte deren Leiterin Susanna Schmidt die Ergebnisse einer neuen Studie zum Verbleib der Altstipendiaten der KAS aus der gesamten Förderzeit von 1965 bis 2005 vor. Danach bekundeten mehr als 85 Prozent der Alumni, dass christlich-demokratische Werte für sie in ihrem Leben wichtig sind. Bei der Konrad-Adenauer-Stiftung sind die Alumni im „Verein der Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung“ (ASeV) organisiert, der seinem Schatzmeister Frank Siegmund zufolge in Kürze die Schwelle von 2.500 Mitgliedern erreichen wird. In der jüngst aufgekommenen Diskussion um etwaige andere Initiativen, die den Eindruck erweckten, für die Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung sprechen zu können, machte Norbert Lammert deutlich: „Weder ‚Konrads Erben‘ noch andere Vereinigungen vertreten die Altstipendiaten, sondern nur der ‚Verein der Altstipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung‘“.

Gefragt, wie sich die Begabtenförderung der KAS zwischen dem mitunter vernehmbaren Vorwurf der Kaderschmiede für die CDU und dem ebenfalls geforderten Anspruch auf wissenschaftliche Exzellenz positioniere, antwortete Lammert: „Das ist ein Phantom, ein eingebildetes Problem. Wir wollen weder ehrgeizig die Wissenselite von morgen noch die künftige politische Klasse fördern, sondern Begabte, die später Schlüsselstellungen in der Gesellschaft wahrnehmen. Ein Nobelpreisträger in unseren Reihen ist großartig, aber ein Schuldirektor ist genauso wichtig.“

Der thematische Teil der Tagung widmete sich den Herausforderungen für Religion in der säkularen Gesellschaft. Es referierten u.a. Pater Klaus Mertes SJ, Ministerpräsidentin a.D. Christine Lieberknecht, sowie die Vertrauensdozenten Professor Dr. Michael Gabel (Erfurt) und Professor Dr. Thomas Schüller (Münster). Gemeinsam mit dem von Maja Eib geleiteten Bildungsforum Thüringen der KAS fand zudem ein Konzert unter der Leitung von Professor Anne-Kathrin Lindig (Weimar) statt.

In den Sprecherrat der Vertrauensdozenten wurde in Erfurt neu gewählt Prof. Dr. Martin Gröger (Siegen) und als Vorsitzender Prof. Dr. Martin Kintzinger (Münster), der Prof. Dr. Hans Fuchs (Mainz) in diesem Amt ablöst. Seit zwei Jahren amtieren bereits die Professoren Dr. Martina Stangel-Meseke (Dortmund) und Dr. Dirk Fischbach (Wernigerode). Allen Vertrauensdozenten der KAS sprach der Ehrenvorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung, Prof. Dr. Bernhard Vogel, Ministerpräsident a.D., den Dank der Stiftung für ihr ehrenamtliches Engagement aus.

Dr. Marcus Nicolini ist Abteilungsleiter der Begabtenförderung und leitet die Journalistische Nachwuchsförderung / Journalisten-Akademie

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Erfurt Deutschland