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Jugend in der DDR zwischen Rebellion und Repression

Jonathan Babka
Wer heute als Jugendlicher in Deutschland groß wird, wächst in einer freiheitlichen Demokratie auf. Für viele ist es schwer vorstellbar, dass ein Aufwachsen im Osten Deutschlands noch vor wenigen Jahrzehnten Unrecht und ständige Überwachung bedeuten konnte – nur, weil man nicht linientreu war. Nadja Klier und Ingo Hasselbach mussten dies besonders schmerzlich erfahren. Am Rosa-Luxemburg-Gymnasium sprachen sie im Rahmen eines Projekttages über ihre Erlebnisse.

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Christian Schleicher (Konrad-Adenauer-Stiftung) begrüßte die Schülerinnen und Schüler des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums sowie Nadja Klier und Ingo Hasselbach. Er brachte seine Freude über die erste, aber dafür besonders gelungene Kooperation mit dem Gymnasium zum Ausdruck. Die Bedeutung solcher Gespräche sei gerade in der heutigen Zeit essenziell um die Wertschätzung gegenüber unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu steigern.

Repressalien durch die SED-Diktatur erfuhren Nadja Klier und Ingo Hasselbach auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Diese Erfahrungen an junge Menschen weiterzugeben, liegt ihnen am Herzen. Deshalb entstand in Zusammenarbeit mit vielen Jugendlichen ihr Dokumentarfilm „Wir wolln euch mal wat fragen“.

Der Film führt hautnah an die Orte der Verbrechen: Ingo Hasselbach leitet die Jugendlichen durch die Zellen der Haftanstalt. Hier war er monatelang inhaftiert, lediglich, weil er in der Öffentlichkeit „die Mauer muss weg“ gerufen hatte. Die Bedingungen der Haft waren menschenunwürdig und zielten darauf die Insassen zu brechen und größtmögliche Abschreckung zu erzielen. Dieser Umgang befeuerte seinen Hass auf ein System, das Jugendliche wegen unliebsamer Äußerungen wegsperrte. Mit-inhaftierte Nazi-Verbrecher instrumentalisierten seine Wut: Er radikalisierte sich, wurde zum Neonazi und stieg zu einer führenden Größe innerhalb der rechtsextremen Szene auf. Der brutale Anschlag von Mölln veranlasste ihn schließlich dazu auszusteigen. Heute steht er auf der anderen Seite. Er schuf als Mitgründer der Initiative „Exit“ eine Ausstiegshilfe für Neonazis und leistet auf unterschiedliche Art und Weise Aufklärungsarbeit über SED-Diktatur und Rechtsextremismus.

Am historischen Schreibtisch des damaligen Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke liest Nadja Klier aus ihrer Stasiakte. Als Tochter der oppositionellen Künstlerin Freya Klier war die gesamte Familie Überwachung und Repression ausgesetzt. Der Schulalltag, Treffen mit der besten Freundin Anna – das Leben der jungen Nadja wurde lückenlos dokumentiert. Der Überwachungswahn der Stasi ging sogar soweit, dass jugendliche Inoffizielle Mitarbeiter auf sie angesetzt wurden. Sie sollten im besten Fall eine intime Beziehung zu ihr aufbauen und ihr Privatleben dramatisch unterminieren. Auch die Abschiebung der Familie aus der DDR war kein Schlusspunkt der Überwachung: Die Stasi trat an Nadja Kliers beste Jugendfreundin Anna heran und brachte sie mit falschen Versprechungen dazu über ihren Kontakt zu Nadja zu berichten.

Die Filmvorführung war für die Schülergruppe äußerst eindrucksvoll und prägte ihre Perspektive auf das Leben in einer Diktatur. Im anschließenden Gespräch vertieften sie die Eindrücke und formten durch ihre rege Mitarbeit den Verlauf des Projektages. In ihnen keimte Verständnis für die effektive Wirkung der perfiden Überwachungsmethoden der Stasi auf. Nahezu jeder konnte durch die Anwendung erheblichen psychischen Drucks zur Preisgabe von Informationen gezwungen werden. Historische Fotos und eine Übersicht über sogenannte konspirative Wohnungen der Stasi illustrierten zusätzlich wie sehr Überwachung und Kontrolle den Alltag in der DDR vereinnahmt haben.

Den Schülerinnen und Schülern wurde bewusst, dass das Leben Gleichaltriger in der DDR schlagartig drastische Wendungen nehmen konnte. Das große Engagement während des Projekttages und die vielen interessierten Rückfragen der Schülergruppe belegten, wie relevant die historische Perspektive ist, um demokratische Errungenschaften in der heutigen Zeit wertzuschätzen.

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联系人

Christian Schleicher

Christian Schleicher bild

Stellvertretender Leiter Politische Bildungsforen und Leiter Politische Bildungsforen Süd

Christian.Schleicher@kas.de +49 30 26996-3230 +49 30 26996-53230

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