Sicherheit im Ostseeraum
Diskussion
Details
Die strategische Bedeutung des Ostseeraums für Sicherheit und Stabilität in Europa ist in den letzten Jahren klar gewachsen und dabei auch in Westmitteleuropa immer stärker in den politischen Fokus gerückt. Zentraler Faktor ist dabei das angespannte Verhältnis gegenüber Russland, das mit fünf der acht Ostseeanrainerstaaten eine direkte Grenze teilt und seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch viele seiner Nachbarn als Bedrohung wahrgenommen wird.
Bündnispolitisch gestaltet sich der Ostseeraum als ein vielfältiges Geflecht institutioneller Mitgliedschaften und Zugehörigkeiten, die Geschichte, Ausrichtung und politische Präferenzen der Anrainerstaaten widerspiegeln: Während die baltischen Staaten und Deutschland sowohl der NATO als auch der Europäischen Union und dem Euroraum angehören, sind die skandinavischen Länder – mit Ausnahme Dänemarks – nur Mitglied in jeweils einem der Bündnisse, obgleich Schweden und Finnland immer konkreter über einen NATO-Beitritt nachdenken und Kooperationsabkommen geschlossen haben. Kopenhagen hat für seine EU-Mitgliedschaft verschiedene Opt-Outs verhandelt, etwa im Bereich der GSVP, und ist kein Mitglied im Euro. Letzteres verbindet das Land mit Polen, welches sich wiederum stark für den Ausbau gemeinsamer Verteidigung einsetzt und ebenso wie Lettland, Litauen und Estland seit Jahresbeginn ein multinationales NATO-Bataillon beherbergt.
Wie wirkt sich diese Vielfalt an Präferenzen und Zugehörigkeiten auf die Sicherheit in der Region aus, welche Konzepte bestehen zu den gemeinsamen Herausforderungen, wie bringen die Staaten ihre speziellen Fähigkeiten in die Zusammenarbeit ein und welche Rolle kommen Deutschland, der NATO und der Europäischen Union dabei zu? Diese und weitere Fragen wollen wir mit Experten aus der Region diskutieren und vertiefen.
Konferenzsprache ist Englisch.
Ablauf
18:00 Uhr
Begrüßung
Jakob Wöllenstein
Konrad-Adenauer-Stiftung, Referent Ostmittel- und Nordeuropa
18:10 Uhr
Key Note
Niklas Granholm
Swedish Defence Research Agency (FOI), Deputy Director of studies at the Division for Defence Analysis; Associate fellow at the Royal United Services Institute (RUSI)
Schweden
18:30 Uhr
Kommentare und Expertendiskussion
Linas Kojala
Eastern European Study Center, Direktor
Litauen
Henrik Praks
International Centre for Defence and Security
Direktor der Annual Baltic Conference on Defence
Estland
Flemming Splidsboel Hansen
Danish Institute for International Studies Research Coordinator, Senior Researcher im Bereich Internationale Sicherheit
Dänemark
Moderation:
Elisabeth Bauer
Konrad-Adenauer-Stiftung, Leiterin des Auslandsbüros für die Baltischen Staaten und Skandinavien
19:45 Uhr
Empfang im Foyer