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„Das Arbeitskräftepotenzial wird noch nicht ausreichend aktiviert und genutzt.“

Wie dem Fachkräftemangel in Deutschland begegnet werden kann

Laut einer jüngst veröffentlichten Studie von McKinsey werden in Deutschland bis zum Jahr 2025 rund 6,5 Millionen Arbeitskräfte, darunter rund 2,4 Millionen Akademiker fehlen. Das sind besorgniserregende Zahlen, die sich durch den demografischen Wandel noch verschärfen.

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v.l.n.r.: Ingrid Sehrbrock, Jürgen Wuttke, Marie-Luise Dött (Moderation), Karl Schiewerling, Rosemarie Kay

Rosemarie Kay vom Institut für Mittelstandsforschung relativierte jetzt bei einer neuen Ausgabe des KAS-Hauptstadtforums die Situation. Nach ihren Worten sei die Lage nicht dramatischer als etwa im Jahr 2000, nach Platzen der New-Economy-Blase. Sie sieht derzeit keinen gesamtwirtschaftlichen, sondern eher einen einzelwirtschaftlichen Fachkräftemangel.

Dieser betreffe vor allem den Mittelstand und äußere sich darin, dass es einzelnen Firmen und Branchen nicht gelinge, Arbeitskräfte für sich zu gewinnen. Die Ursachen hierfür seien unterschiedlich: Häufig sind Vakanzen unbekannt oder der Ort des Arbeitsplatzes ist unbeliebt. Zumeist werde jedoch schlichtweg das vorhandene Arbeitskräftepotenzial nicht ausreichend aktiviert und genutzt. Hierunter fallen vor allem alleinerziehende Frauen, über 50-jährige, Migranten oder auch körperlich Behinderte. Allerdings, so Ingrid Sehrbrock, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, gibt es auch viele, die arbeiten wollen, es aber nicht dürfen. „300.000 jungen Menschen fehlt nichts weiter als ein Ausbildungsplatz“, zitierte Sehrbrock ihr mitgebrachtes Zahlenmaterial, aus dem auch hervorging, dass auch Zuwanderer trotz guter Qualifikation selten bei Vorstellungsgesprächen berücksichtigt werden.

Hauptproblem des Arbeitsmarktes ist aber, dass es insgesamt in Deutschland zu viele Menschen gebe, die schlecht gebildet sind und deswegen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft keine Chance mehr haben werden, so die Einschätzung Jürgen Wuttkes von der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitnehmerverbände. Das führt dann dazu, dass etwa in den sogenannten MINT-Berufen – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – bereits 120.000 Fachkräfte fehlen. „Heute müssen wir daher handeln“, so Wuttke. Er fordert von der Politik eine bessere Bildung - angefangen bei den Kleinsten. Sehrbrock warb für eine breite Grundausbildung und sprach sich gegen eine immer weitere Spezialisierung aus: „Wir brauchen nicht 365 Berufe, sondern einzelne Module, die aufeinander aufbauen.“

Karl Schiewerling, Vorsitzender der Arbeitsgruppe für Arbeit und Soziales der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, nahm diesen Ball gerne auf. Allerdings dürfe man sich auch der Option Arbeitskräfte durch Zuwanderung zu gewinnen nicht verschließen. Das setze wiederum eine von Grund auf veränderte Willkommenskultur in Deutschland voraus. Dann, so Schiewerling, der seinen Wahlkreis in Coesfeld / Steinfurt II hat, könne sich ein wirtschaftlicher Boom, wie ihn in den 50er und 60er Jahren das Ruhrgebiet erlebt hat, wiederholen. Für ihn sei das immer noch das „Paradebeispiel für gelungene Integration“.

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