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Happy Birthday TransFair Deutschland!

von Josephine Landertinger Forero

IV. Internationale Fairtrade Konferenz

Seit 1992 setzt sich der Verein TransFair in Deutschland für faire Produktionsbedingungen und gerechte Preise für Kaffeeanbauer, Baumwollproduzenten oder Bananenhändler ein. Die Produktpalette von fair gehandelten Waren hat sich in den letzten 20 Jahren exponentiell erweitert. Nun spielen sogar großen Marken mit – Starbucks, Puma oder Ben & Jerry’s bieten fairtrade Produkte in ihrem Sortiment an. Und schließlich machen Discounter und Supermärkte, wie Lidl, tegut oder Kaiser's fairtrade für die breite Masse zugänglich.

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Transfair zertifiziert mit dem grün-blauen Siegel Unternehmen in Deutschland, die hohe Standards bezüglich ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Aspekte bei Produktion und Handel erfüllen. „Gepa“ war der erste Lizenznehmer von Transfair. Mittlerweile gibt es über 190 Partnerfirmen in der Bundesrepublik. Transfair fördert dabei das Bewusstsein für fair gehandelte Produkte. Die hohen Standards des fairen Handels werden von dem Dachverband Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) entwickelt. Die Produzenten, die beispielsweise nachhaltig anbauen müssen und Kinderarbeit nicht zulassen dürfen, bekommen eine fairtrade Prämie, die sie für soziale oder bildungsorientierte Projekte einsetzen können.

„Der Preis muss den Wert des Produkts reflektieren“, forderte Dieter Overath, Direktor und Gründungsmitglied von Transfair. „Bananen beispielsweise werden bei 37° Hitze gepflegt, geerntet, verpackt, verschifft. Dann kommen sie am Hafen in Hamburg an und die Route geht weiter bis zum Supermarkt. Und dann nur 79 Cent pro Kilo anbieten? Das ist nicht haltbar“, so Overath. Engländer und Schweizer seien viel mehr bereit für gute Produkte mehr Geld zu investieren. Im Königreich würden Verbraucher dreimal mehr für fairtrade Waren ausgeben als in Deutschland.

Dennoch wurden laut Transfair im Jahr 2010 etwa 340 Millionen Euro Umsatz mit fairtrade Produkten in Deutschland gemacht. Das hinterlässt Spuren, wie auch Prof. Dr. Reinhard Stockmann vom Centrum für Evaluation (CEval) in seiner neuen Studie belegen konnte. CEval, das Projekterfolge im Bereich Entwicklungszusammenarbeit, Bildung und Umwelt misst, hat die Wirkung von Fairtrade auf Armutsbekämpfung analysiert. Die hohe Transparenz und Glaubwürdigkeit des Fairtrade-Siegels mache es bei Importeuren besonders attraktiv, die der Qualität der Waren vertrauen können. Dadurch ermögliche das Siegel seitens der Produzenten eine leichtere Einführung ihrer Produkte auf dem internationalen Markt. „Die Ergebnisse der Studie haben gezeigt, dass Fairtrade tatsächlich Strukturen verändert“, sagte Stockmann. Allein dadurch, dass das Konzept von Fairtrade die monetäre Unterstützung von Kooperativen anbietet, habe zu mehr Gründungen von solchen Organisationen in Entwicklungsländern geführt. Eine Blumenfarm in Indien, bei der die fairtrade Prämie für Schulprojekte eingesetzt wurde, konnte zur Leistungssteigerung von Schülern vor Ort beitragen, so Stockmann.

Der Wissenschaftler fügte hinzu, dass es dennoch dringend notwendig sei landwirtschaftliche Berufe für junge Menschen attraktiver zu machen. Michael Nkonu, Geschäftsführer des Produzentennetzwerks „Fairtrade Afica“ bestätigte das. „Wir müssen den Kindern zeigen, dass sie mit Landwirtschaft eine sichere Zukunft haben können“, so Nkonu. Solange die Mehrheit der Jugendlichen sehen würden, wie ihre Eltern in diesem Sektor für ihre Existenz kämpfen und es sich oft nicht leisten können ihre Kinder zur Schule zu schicken, solange würden die Jugendlichen weiterhin in die Städte fliehen, um dort Jobs zu suchen.

„Um diesen Kreislauf zu brechen müssen Käufer bereit sein höhere Preise zu zahlen“, sagte Nkonu. Diese würden sich positiv auf das Konsumverhalten auswirken. „Man muss sich schon fragen, ob der Westen nur soviel konsumiert, weil es so billig ist dies zu tun. Das ist eine Schlüsselfrage.“

Die Antwort wird darin liegen, wie sich Fairtrade– in Deutschland heute immer noch als ein Nischenprodukt angesehen - in den nächsten 20 Jahren entwickeln wird und ob Fairtrade es schaffen wird Nachhaltigkeit zum Mainstream zu machen.


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