Forum Latinoamericano Buenos Aires: Manuel Mora y Araujo - Auslandsbüro Argentinien
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Am vergangenen Freitag, den 14. Oktober, referierte der Analyst und Berater Manuel Mora y Araujo über sein neues Buch „La Argentina Bipolar: los vaivenes de la opinión pública (1983-2011)” (“Gespaltenes Argentinien: Das Auf und Ab der öffentlichen Meinung (1983-2011)“). Darin zeigt er eine Analogie zwischen den Symptomen einer manisch-depressiven Erkrankung und dem Verhalten der argentinischen Gesellschaft auf, deren Vorlieben, Bewertungen und Erwartungen im Zeitverlauf sehr stark schwanken. So hat die Bevölkerung beispielsweise mit großer Begeisterung Regierungen unterstützt, die sie dann kurze Zeit später hasste. Oder sie projizierte ihre Gefühle der Unsicherheit auf führungsstarke Politiker, um dann kurze Zeit später schwache Persönlichkeiten zu wählen.
Dem Autor zufolge wechseln sich in einem solchen Zustand der manisch-depressiven Erkrankung unterschiedliche Gemütszustände mit einer gewissen Regelmäßigkeit ab: von der Euphorie zur Depression, von der Manie zum Pessimismus. Mit Hilfe von Daten zur öffentlichen Meinung, die in den vergangenen 25 Jahren in Argentinien erhoben wurden, liefert Mora y Araujo eine relativ präzise Annäherung an die jeweilige zeitgenössische Realität, die dabei unabhängig vom Standpunkt des jeweiligen Betrachters bleibt.