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Veranstaltungsberichte

„Es muss etwas geschehen“

Gesprächsforum der Konrad-Adenauer-Stiftung Argentinien e.V. und Gesellschaft für christliche Unternehmer

Am 27. August diskutierten Nelson Castro, Marita Caballo und Pablo Pastros wie die argentinische Gesellschaft zum Glauben steht. Das Gesprächsforum organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung Argentinien e.V. zusammen mit der Gesellschaft für christliche Unternehmer.

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Eben erst feierte Lateinamerika Papst Franziskus auf dem Weltjugendtag an der Copacabana. Auch in der Diskussion zeigten sich die Teilnehmer und Redner vom früheren Kardinal aus Buenos Aires begeistert. Auf die Frage, ob der Papst sich zum „lider mundial“ – zu einer der führenden Persönlichkeiten der Welt – entwickeln könnte, antwortete Nelson Castro: „Papst Franziskus weiss was die Menschen brauchen.“- Allein schon das würde ihn zum Vorbild für viele Politiker und Präsidenten machen. Nähert sich die argentinische Gesellschaft dank Papst Franziskus wieder mehr dem Glauben an? Und welchen Stand hat die Religion in diesem Land?

Nelson Castro, einer der bedeutendsten Journalisten Argentiniens, war Ende Juli nach Brasilien gereist, um vom Weltjugendtag zu berichten. Angesicht der sozialen Lage seines Landes sieht er in Jorge Mario Bergoglio eine große Chance. Der Papst solidarisiert sich vor allem mit den Armen und Schwachen. In Argentinien gibt es momentan fünf Millionen Menschen, die von Sozialhilfe leben. „Es muss etwas geschehen“, mahnte Castro. Argentinien ebenso wie die katholische Kirche bräuchten Persönlichkeiten, die den Dialog suchen. Marita Caballo, Präsidentin des internationalen Forschungs- und Beratungsunternehmen „Voices!“, sieht in dem ehemaligen Kardinal von Buenos Aires genau diese Person. „Papst Franziskus zeigt den Menschen, dass die Religion dem Leben einen tieferen Sinn schenken kann.“ Das sei nötig, denn individualisierte Gesellschaften würden sich immer weiter von der Religion entfernen. Dabei ist Argentinien ein traditionell katholisches Land. Mehr als 90 Prozent der Argentinier sind auf dem Papier römisch-katholischer Religion. Doch nur ein Teil dieser Zahl übt ihren Glauben auch aktiv aus. Marita Caballo nannte einige interessante Statistiken dazu: 48 Prozent der Menschen definieren sich als religiös, 68 Prozent finden Halt in der Religion und 23 Prozent der Argentinien gehen regelmäßig zum Gottesdienst. Dabei handele es sich um durchschnittliche Werte, in ländlichen Gebieten sei der Glauben stärker in der Gesellschaft verankert als in der Stadt.

Dem Journalisten Nelson Castro ging es auch um die christlichen Werte in der Politik. Das Kirchenoberhaupt der Katholiken gehe dem Land als Vorbild voran. Die Politik müsse sich noch mehr um die sozial Schwachen kümmern, appellierte er.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung Argentinien e.V. organisiert zusammen mit der Gesellschaft für christliche Unternehmer zahlreiche Gesprächsforen im Jahr. Hochrangige Gäste aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren aktuelle gesellschaftspolitische Themen. Mehr Informationen zu dieser Reihe finden Sie hier.

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