Veranstaltungsberichte
Eröffnung
Die Dekanin der Fakultät für Sozialwissenschaften der UCSE, María Rosa Barbarán, eröffnete den Festakt. Sie drückte dabei insbesondere ihre Zufriedenheit darüber aus, dass es gelungen war, einen Raum für den bereichernden Meinungsaustausch wiederzubeleben. Ebenso hob sie hervor, dass soziales Verantwortungsbewusstsein sehr bedeutsam sei. Schließlich bedankte sie sich bei den Mitorganisatoren, Teilnehmern und Referenten für den erfolgreichen Abschluss des fünfmonatigen Seminars und dessen Ertrag. Nun sei es an der Zeit, das Gelernte auch tatsächlich umzusetzen. Anschließend übergab sie der Projektkoordinatorin der KAS, Monica Bing, das Wort. Diese erinnerte an die gemeinsame Wertebasis, die das Organisationsteam vereinte. Des Weiteren hob sie die Rolle der KAS beim Schulen von Politikern hervor. Carlos Rizzuti, Vizepräsident von ACEP, schloss sich Bing an und berichtete von den Seminaren, die seine Organisation in der Vergangenheit in verschiedenen Teilen des Landes durchgeführt hatte. Als nächstes ergriff Dr. Emilio Graglia, der akademische Koordinator des Seminars das Wort. Er beglückwünschte die herausragenden Persönlichkeiten, die an demselben teilgenommen hatten und unterstrich die Qualität der geleisteten Arbeit. Hinsichtlich des Seminarformats merkte er positiv an, dass die Mehrheit der Referenten hauseigene Dozenten gewesen seien. Als letzter bedankte sich Alejandro Herrera, Direktor des ACEP-Büros in Santiago del Estero für die gute Zusammenarbeit und bestätigte Bing darin, dass der „Geist des christlichen Humanismus“ die drei Institutionen einte.
Übergabe der Zertifikate
Bevor die Seminarteilnehmer ihre Ergebnisse präsentierten, erhielten die Dozenten ihre Zertifikate.
Präsentation ausgewählter Ergebnisse
Die erste Arbeitsgruppe hatte sich mit einem Präventionsplan gegen das Fernbleiben von der (Vor-) Schule beschäftigt. Zunächst verwies die Gruppe darauf, wie schutzbedürftig und lernfähig Kinder seien. Daher waren sich die Mitglieder einig, dass es unvermeidlich sei, in die Kindheit zu investieren und so zur optimalen Entwicklung der Schützlinge beizutragen. Danach zählten sie Faktoren auf, die zum Fernbleiben von der Schule und Vorschule führten. Diese seien von der Gesellschaft, Familienstruktur und den Bildungseinrichtungen abhängig. Dazu gehörten das Wertschätzen von Bildung, Stress, die Gesundheit sowie die Integrationsfähigkeit der Kinder. Angesichts dessen, dass den Bildungseinrichtungen eine Schlüsselrolle zukomme, beinhaltete der Präventionsplan vier Komponenten. Erstens sah er vor, sich um die Gesundheit der Kinder zu kümmern. Zweitens beabsichtigte er, die Kinder in der (Vor-) Schule ausreichend zu ernähren und einmal wöchentlich Mahlzeiten zum Mitnehmen bereitzustellen. Drittens sollten die Kommunen Lehrkräfte und Kindergärtner regelmäßig schulen und die Ausstattung der Einrichtungen verbessern. Viertens sollten dieselben die Sozialrechte der Kinder respektieren und fördern und falls notwendig in das Familienleben eingreifen. Abschließend wies die Arbeitsgruppe darauf hin, dass die Nachbarstadt La Banda bereits ein solches Pilotprojekt durchführte.
Das zweite Team stellte eine Bilanz über die Umweltsituation des Aguirreparks der Stadt Santiago del Estero vor. Dabei fokussierte es sich auf das Müllsammeln und den Zustand der Wege. Die Bilanz bezog das Allgemeine Umweltgesetz der argentinischen Verfassung mit ein sowie das Provinzgesetz mit der Nummer 6.321. Ziel der Evaluierung war es, die Sauberkeit im Park zu verbessern und sich der Straßenhunde anzunehmen. Folglich schlug die Gruppe vor, dass die Kommunen massive Aufklärungskampagnen durchführen sollten, die etwa sechs Monate dauerten und zivilgesellschaftliche Organisationen miteinschließe.
Die dritte Präsentation handelte vom Bau einer medizinischen Erstversorgerstelle für den Vorort Yanda. Dieser befände sich entlegen vom Krankenhaus sowie anderen medizinischen Einrichtungen, weswegen es vor Ort eine hohe Kindersterblichkeit und einen erschwerten Zugang zu Bildung gäbe. Aus diesen Gründen schlugen die Beteiligten vor, solche Erstversorgerstellen in diesem und weiteren Vororten zu errichten. Dabei spielten auch ökonomische und kulturelle Faktoren eine Rolle. Bis die Gebäude gebaut und eingerichtet seien, sahen die Präsentierenden eine mobile Krankenstation vor, die zwei- bis dreimal wöchentlich zu den entlegenen Vororten führe. Ebenso empfahlen sie ein Hubsystem mit eigenem Krankenwagen einzuführen, da die Mobilität in den Vororten durch die wenigen öffentlichen Verkehrsmittel eingeschränkt sei und ein solches dieses Grundbedürfnis der lokalen Bevölkerung stillen könnte. Zum Schluss kritisierte die Gruppe, dass man dieses Projekt der lokalen Regierung bereits vorgeschlagen hatte, diese sich demselben aber nie angenommen hatte.
Carmen Leimann