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Veranstaltungsberichte

Beitrag der Zivilgesellschaft zur Demokratie

Die Konrad Adenauer Stiftung e.V. organisierte am 8. April eine Konferenz zum Thema: Wie kann die Zivilgesellschaft einen Beitrag zur Demokratie leisten? Referenten waren der Brandenburger Landtagsabgeordnete Gordon Hoffmann, die Abgeordnete der Partei Pro, Laura Alonso, und Héctor Flores, Gründer der Genossenschaft „Juanita“ und ehemaliger argentinischer Abgeordneter.

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Am Abend des 8. April 2015 organisierten die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Argentinien und die Nichtregierungsorganisation Diálogo Ciudano an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Buenos Aires eine Konferenz zum „Beitrag der Zivilgesellschaft zur Demokratie“. Referenten waren der Brandenburger Landtagsabgeordnete Gordon Hoffmann, die Abgeordnete der Partei Pro, Laura Alonso, und Héctor Flores, Gründer der Genossenschaft „Juanita“ und ehemaliger argentinischer Abgeordneter.

Nachdem Dr. Kristin Wesemann, Leiterin der KAS in Argentinien, einen Überblick zum zivilgesellschaftlichen Engagement in Deutschland gegeben hatte, stellte die Vizepräsidentin von Diálogo Ciudano, Silvia Cristina Gallego, die Redner vor. Der CDU-Politiker Gordon Hoffmann ist seit dem Jahr 2009 Abgeordneter im Landtag von Brandenburg. Vor seiner politischen Karriere nahm er unter anderem an humanitären Einsätzen der Bundeswehr in Kosovo teil und absolvierte das Fachschulstudium im Bereich der Sozialpädagogik. Laura Alonso, die Abgeordnete der Partei PRO, ist Politikwissenschaftlerin und war Direktorin der NGO „Poder Ciudadano“. Héctor „Toty“ Flores, bekannt als Gründer der Genossenschaft „La Juanita“, ist Direktor der humanistischen Bewegung für Widerstand und Konstruktion.

Gordon Hoffmann veranschaulichte die Verankerung der Zivilgesellschaft in Deutschland am Beispiel des Vereinswesens. Das große und vielfältige Angebot an Sport- und Fördervereinen biete den Menschen sowohl die Möglichkeit ihr persönliches Hobby auszuleben, als auch sich ehrenamtlich für ein gemeinsames Ziel einzusetzen und Gleichgesinnte kennenzulernen. Dies stärke unter anderem das Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl in den jeweiligen Städten und ihrer Umgebung. Weiter nannte der Christdemokrat das Bespiel der Freiwilligen Feuerwehr, das zwar rechtliche Regelungen mit sich bringe, allerdings auf rein ehrenamtlichem Engagement basiere und so zu großer Anerkennung in der Gesellschaft führe. Anders als in Argentinien aber sei politisches Engagement in Deutschland zumeist ehrenamtlich. Ob Stadtvertreter oder Ortsbeirat, in Deutschland sei dies kein hauptamtlicher Posten. Das könne zwar zu „Problemen wie Zeitmangel und dadurch resultierende eventuelle Vernachlässigung führen, ist aber in erster Linie als vertrauensstiftend zu bewerten, da man ausschließen kann, dass der jeweilige Politiker aus egoistischer Intention oder persönlicher finanzieller Motivation handelt.“

Gleichwohl beklagte Hoffmann einen mitunter sichtbar werdenden Trend zur Individualisierung. „Leider wird der politische Werdegang immer seltener durch Parteieninteresse geprägt, sondern zunehmend von spezifischen eigenen Interessen bestimmt.“ Das Gemeinwohl könne dadurch in den Hintergrund geraten. Dies sieht der Landtagsabgeordnete als eine Entwicklung, gegen die die Gesellschaft gemeinsam und bewusst handeln müsse. Als Beispiel nannte der Abgeordnete unter Anderem den geplanten Ausbau der Autobahn A14, der nur mühsam vorangehe. Seit dem Jahr 2004 argumentieren einzelne Gegner des Ausbaus des Verkehrsnetzes aus Finanz- und Umweltgründen gegen die geplante Autobahn.

Laura Alonso sprach in erster Linie über das starke Misstrauen vieler Argentinier gegenüber der Politik. Schuld daran seien zu viele nicht eingehaltene Versprechen, leere Worte und verzerrte Zahlen von Seiten der Politiker. Es fehle es der argentinischen Politik an Transparenz und Dialog mit der Gesellschaft. Auch die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich und die wachsene soziale Ungerechtigkeit seien ein großes Problem und vor allem eine politische Herausforderung. Héctor Flores nannte in seiner Rede zudem noch den Aspekt der Bildung, den er gemeinsam mit Arbeitsoptionen als Teil der Menschenwürde sieht.

Nach den Vorträgen stellte das interessierte Publikum den Referenten Fragen und tauschten sich über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Länder aus.

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