Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Bundeskanzlerin Dr. Angela Markel zu Besuch in Argentinien

Bei ihrem ersten Staatsbesuch am 8. Juni in Argentinien unterstrich Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die Bedeutung von Vertrauen, Transparenz und Wachstum. Ferner lobte sie die von Präsident Mauricio Macri eingeleiteten wirtschaftlichen Reformen sowie die außenpolitische Öffnung Argentiniens. Die Schaffung von Arbeitsplätzen sei auch das Anliegen deutscher Unternehmer. Bundeskanzlerin Merkel wurde von einer Wirtschaftsdelegation begleitet.

Asset-Herausgeber

Im Zentrum der Gespräche zwischen Bundeskanzlerin Merkel und dem argentinischen Präsidenten Macri standen die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen zwischen der südamerikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Mercosur und der Europäischen Union, die Einhaltung des Pariser Abkommens (Klimaschutz), die Übergabe des G-20-Vorsitzes, der Eintritt Argentiniens in die OECD sowie bilaterale Abkommen zwischen den beiden Ländern beispielsweise im Bereich der Wissenschaft und Forschung sowie bei den Sozialabgaben. Ferner unterstrich die Bundeskanzlerin die Bedeutung Argentiniens als treibende Kraft in der Region vor allem auch angesichts der politischen Krise in Brasilien. Hinsichtlich der Rückkehr Argentiniens in den Weltmarkt, merkte sie an, dass in einigen Sektoren Rückstände aufgeholt und die Wettbewerbsfähigkeit ausgebaut werden müsse. Deutschland könnte hierbei beim Wissens- und Technologientransfer eine bedeutende Rolle spielen. Zudem sei sie sich der wirtschaftlichen Rezession Argentiniens infolge der Reformen bewusst, erachtete diese jedoch als logische Konsequenz und ermunterte Präsidenten Macri dazu, diese Strategie weiterzuverfolgen. In einer Pressekonferenz äußerte Präsident Macri, dass die gemeinsamen Werte der Demokratie, die Achtung der Menschenrechte, der Schutz des Klimas und der Kampf gegen den Terrorismus und organisierte Verbrechen die verbindenden Elemente zwischen den beiden Ländern seien.

Neben Treffen mit Unternehmern und Politikern, die vor allem im Transport- und Energiebereich kooperieren möchten, suchte Bundeskanzlerin Merkel das Gespräch mit Überlebenden der argentinischen Militärdiktatur und Vertretern der jüdischen Gemeinde. Bei dem Besuch des Mahnmals im Gedenken an die Opfer der Militärdiktatur, dem „Parque de la Memoria“, hob sie die Bedeutung eines funktionierenden Rechtsstaates sowie der Freiheit hervor. Der Antisemitismus dürfte nicht geduldet werden. Frau Dr. Merkel nahm auch an einem Gottesdienst in einer Synagoge teil, in der sich eine mit deutschen Geldern restaurierte Walcker-Orgel befindet. Während des Nationalsozialismus seien alle Orgeln in den jüdischen Synagogen Deutschlands zerstört worden. Weltweit verblieben nur noch drei.

Nachmittags hielt Bundeskanzlerin Merkel einen Vortrag vor Studenten, politischen Funktionären und Wissenschaftlern, die von der Deutschen Botschaft und dem Ministerium für Wissenschaft, Technik und Produktionsinnovation eingeladen worden waren. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Produktionsminister Lino Barañao, wendete sich Frau Dr. Merkel ans Publikum. In ihrer zwanzigminütigen Ansprache erinnerte sie an die institutionelle Beziehung Deutschlands, die seit Beginn des 19. Jahrhunderts besteht und lobte die Kooperation im wissenschaftlichen Bereich. Zudem gab sie ein kurzes Panorama über die politische Situation in Europa. Dabei ging sie kurz auf den Brexit und das Pariser Abkommen ein. Sie erwähnte in diesem Zusammenhang auch das Friedensabkommen in Kolumbien und die Verletzungen der Menschenrechte in Venezuela. Abschließend forderte sie die Zuhörer dazu auf die Chancen der Globalisierung zu nutzen und Brücken zu schlagen. Nach ihrem Vortrag beantwortete die Bundeskanzlerin Fragen zur doppelten Staatsbürgerschaft und der deutsch-argentinischen Kooperation in verschiedenen Bereichen.

Der Staatsbesuch endete mit einem Bankett im Kulturzentrum Néstor Kirchner zu dem Präsident Macri geladen hatte. Dort kam Frau Dr. Merkel mit Botschaftern, Ministern, den Landesbeauftragten der deutschen politischen Stiftungen in Argentinien und prominenten Persönlichkeiten Argentiniens ins Gespräch. Das nächste Treffen des deutschen und argentinischen Staatsoberhauptes ist bereits in Aussicht: Im Juli wird Präsident Macri zum Gipfeltreffen der G-20 nach Hamburg reisen.

Carmen Leimann

Asset-Herausgeber

Kontakt

Olaf Jacob

Olaf Jacob

Leiter des Auslandsbüros Chile

olaf.jacob@kas.de +56 22 234 20 89

comment-portlet

Asset-Herausgeber