Cátedra Konrad Adenauer: Die Herausforderungen der Globalisierung - Auslandsbüro Argentinien
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Bordón ordnete zunächst den modernen Globalisierungsprozess in die Zeitgeschichte ein. Bereits die Entdeckung und Eroberung Amerikas sowie die Industrialisierung hätten das Weltbild bahnbrechend verändert und Politik und Gesellschaft – Regierende und Regierte – jeweils vor Probleme gestellt, denen begegnet werden musste.
Die heutige Globalisierung habe allerdings neue und andere Folgen: Veränderungen vollzögen sich rasant, Innovationen kämen in immer kürzeren Abständen. Dies führe dazu, dass eine rationale Zukunftsplanung in Politik und Wirtschaft schwieriger werde. Planung werde sich zunehmend in intelligente Kreativität verwandeln, und dies verlange von Politikern die Fähigkeit und den Willen zur Improvisation.
Als Beispiel nannte Bordón große technische Fortschritte wie die Innovation des Internets. In den neunziger Jahren seien Politiker vor die Frage gestellt worden, ob es sich angesichts der neuen Entwicklung lohne, in die digitale Infrastruktur in ihrem Land zu investieren.
Die Gesellschaft befinde sich in einer Informationsrevolution. Daher seien Primärprodukte heutzutage keineswegs mehr ein Garant für Wohlstand. Dieser lasse sich vielmehr an der Fülle von Daten, Informationen und moderner Technik messen.
Grundsätzlich müsse der Staat strategisch vorgehen, um am Globalisierungsprozess teilzuhaben. Die Entwicklung müsse sich „von unten nach oben“ vollziehen, wofür eine gute Balance zwischen Staat und Bürgern notwendig sei. Letztendlich müsse es immer das Ziel des Staates sein, das Leben seiner Bürger zu verbessern, sagte Bordón.
Von Lateinamerika und Argentinien forderte er eine breitere Orientierung: „Wir können Atlantik und Pazifik sein.“ Außerdem müsse Argentinien in die Zukunft schauen und Vergangenes hinter sich lassen. Statt etwa den Streit mit Großbritannien über die Malwinen-/Falklandinseln zu suchen solle man sich auf gute Beziehungen mit Mexiko und Brasilien konzentrieren. Notwendig sei eine Staatspolitik, kein Staatsgefühl.
(Swaantje Marten)
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