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Cátedra Konrad Adenauer: Rede von Herrn Dr. Wahlers „Perspektiven 2015 aus der Sicht der Konrad-Adenauer-Stiftung“

Der Westen muss sich nicht verstecken: Dissertation von Dr. Gerhard Wahlers

Am letzten Tag widmete sich die Cátedra der Weltpolitik. Ehrengast Dr. Gerhard Wahlers, stellvertretender Generalsekretär und Leiter der Hauptabteilung für europäische und internationale Zusammenarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung, sprach vor mehr als 100 Cátedra-Absolventen, Gästen und vielen per live-stream zugeschalteten Zuschauern über die Herausforderungen der Gegenwart – an die Politik und an die KAS.

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„2014 war ein Jahr aufflammender Kriege und internationaler Konflikte. Es ist davon auszugehen, dass die kommenden Jahre ebenso konfliktträchtig werden, denn in der Gesamtschau lässt sich konstatieren: Die etablierten Strukturen internationaler Ordnung und Stabilität sind weltweit unter Druck.“

Für Europa sei noch immer die Lösung der Ukraine-Krise eine fordernde Aufgabe: Die Verletzung des internationalen Rechts durch Russland dürfe nicht toleriert werden, sie führe zur Destabilisierung der Region. Eine weitere Herausforderung sei die Verwüstung im Nahen und Mittleren Osten durch den Islamischen Staat (IS). Die radikale Umstrukturierung der Region könne auch die Allianz gegen den IS nicht verhindern. Es stehe eine ungewisse Zukunft bevor.

Auch im asiatischen Raum gebe es neue Entwicklungen: China, das bereits eine globale Wirtschaftsmacht darstellt, wolle seinen Einflussbereich ausbauen und demonstriere dies unter anderem durch Militärübungen vor seiner Küste und durch große Investitionen in den Golfstaaten und Afrika.

Die neuen Tendenzen der Weltpolitik seien beunruhigend für Humanisten. Kriege und Konflikte habe es schon immer gegeben; in der heutigen Zeiten würden jedoch neue Akteure auf der Bildfläche erscheinen und neue Arten von Krisen provozieren. „Trotz des populären Redens über den vermeintlichen Niedergang der USA und des westlichen Modells insgesamt, habe ich keinen Zweifel, dass der Westen stark bleibt. In den westlichen Demokratien muss sich niemandem unterlegen fühlen – nicht ökonomisch, nicht militärisch und vor allem nicht hinsichtlich seiner soft power: Die Kreativität, Innovationskraft und Attraktivität unseres liberalen, politischen und gesellschaftlichen Systems bleiben einzigartig“, sagte Gerhard Wahlers, der die internationalen Spannungsfelder und globalen Entwicklungen für die Konrad-Adenauer-Stiftung nach dem Fall der Mauer zunächst von Jerusalem und Washington beobachtet und analysiert hat, bevor er 2003 die Verantwortung für die internationale Arbeit der Stiftung übernahm. „Mehr als einmal hat der Westen die Kraft zur Selbsterneuerung bewiesen. Unser Modell ist nicht perfekt, muss sich aber angesichts der drängenden politischen, sozialen, ökonomischen und ökologischen Probleme in Ländern wie Russland oder China nicht verstecken."

Er betonte, dass nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Moral und Werte für die westliche Welt relevant seien. Ein zu beobachtender Erfolg bezüglich der weltweiten Entwicklung sei die wachsende und sich stabilisierende Demokratie seit den achtziger Jahren. Viele Länder in Südamerika würden ihre Potenziale diesbezüglich jedoch nicht vollständig nutzen, so Dr. Wahlers. Um den internationalen Kontakt zu halten und die Entwicklung voranzubringen, sei ein konstanter Austausch Europas und Deutschlands mit Südamerika sowie dem Rest der Welt notwendig. Die Aufgabe der Konrad-Adenauer-Stiftung in Argentinien sei es auch, den weiteren Dialog zu fördern und das Land durch gemeinsame Zusammenarbeit entscheidender auftreten zu lassen.

Dass dies gelinge, dazu habe die Cátedra 2015 einen wichtigen Beitrag geleistet.

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