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Die Welt im Wandel

Das Programm der G-20 Staaten und die Herausforderung unserer Zeit

Die Konrad-Adenauer-Stiftung Argentinien e.V. und der Consejo Argentinia para las Relaciones Internacionales (CARI) luden am 18. Dezember zur Buchvorstellung von „Die Agenda der G-20 Staaten und die Herausforderungen des Wandels“. Dabei wurde die wirtschaftliche Entwicklung der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer thematisiert.

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„In einer Welt des Wandels sind die Dringlichkeiten der Krise gelöst. Trotz allem kommt es zu Problemen, die ebenso viel Beachtung erfordern. Die G-20 Staaten stehen vor der Herausforderung, weiterhin die Rolle des Katalysators zu übernehmen. Dabei steht Kooperation an oberster Stelle“, heißt es im Vorwort von „Das Programm der G-20 Staaten und die Herausforderung des Wandels“. Die Wirtschaftsexperten Alfredo Gutiérrez Girault und José Siaba Serrate fassen darin den Wandel der vergangenen Jahre zusammen und machen auf die aktuellen und zukünftigen Probleme aufmerksam. Einen besonderen Augenmerk legten sie auf die Folgen der Finanzkrise 2007.

Vor namenhaften Ökonomen präsentierten die Autoren erstmals ihr Werk. Alfredo Gutiérrez Girault, der unter anderem an der Universidad Argentina de la Empresa (UADE) tätig ist, leitete den Vortrag mit einer Übersicht über das Weltwirtschaftswachstum in den vergangenen 4 Jahren ein. „Die Zahlen zeigen, dass Industrieländer zwar stärker von der Krise betroffen waren, sich aber auch schneller wieder davon erholten. Daher arbeitet die Kommission der G-20 Staaten derzeit daran, die Industrie in Schwellenländern weiter auszubauen“, so der Experte. Lateinamerika befinde sich im internationalen Vergleich auf dem aufsteigenden Ast, wohingegen Japan mit einigen Hindernissen zu kämpfen habe. Im europäischen Vergleich sei besonders das wirtschaftliche Ungleichgewicht zwischen Deutschland und den anderen europäischen Staaten auffällig. Der Experte erklärte außerdem: „Im Zentrum der Fiskalpolitik steht derzeit die Diskussion über Sparkurs und Wachstum. In den Vereinigten Staaten wurde dazu das Gesetz des „Konstruktiven Durchschnittswerts“ erlassen, dass diese Tendenzen aufgriff um dem Bedürfnis nach expansiver Finanzpolitik nachzukommen.“

José Siaba Serrate fand, dass man die Finanzkrise außergewöhnlich schnell unter Kontrolle bekommen habe. Dies führte er auf erfolgreiche Konjunkturmaßnahmen zurück. Allerdings kritisierte der Experte, dass sich anfangs viele G-20 Staaten nicht aktiv beteiligt hätten. „Deutschland und die USA waren lange Zeit die Hauptakteure im Recovery-Prozess“, erklärte der Ökonom. Er erkannte außerdem, dass einige Bereiche immer noch mit den Auswirkungen von 2009 zu kämpfen hätten. Das sei beispielsweise an verhältnismäßig hohen Arbeitslosenzahlen in vielen Ländern zu erkennen.

Im Weiteren kam er auf die Eurokrise zu sprechen. „Das übergeordnete Thema der Krise war weniger der Einbruch der Währung, als der Kampf gegen die Staatsverschuldung in der Eurozone“, erklärte José Siaba Serrate. Er lobte die Leistung Mario Draghis, italienischer Ökonom und damaliger Leiter der Europäischen Zentralbank, der mit seinem Euro-Rettungsschirm einen brillianten Lösungsansatz gefunden habe. Nicht zu vergessen sei dabei die Schlüsselrolle, die der französiche Präsident François Hollande und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel dabei inne hatten. Allerdings sieht der Experte einen Kritikpunkt im eurpäischen Bankensystem. „Die Banken unterliegen der Organisation ihres Finanzierungssystems. Dies stellt ein großes Risiko dar. Daher soll die Europäische Zentralbank die Übersicht über die einzelnen Staatsbanken übernehmen“, meinte der Ökonom.

Abschließend resümierten die Autoren die Herausforderungen der G-20 Staaten für 2014. „Jetzt, nach der Krise, wo wir keine Notfallentscheidungen mehr treffen müssen, haben wir die Ruhe, uns im Bankensystem preventiv Gedanken zu machen. Außerdem stehen derzeit Entwicklung-Programme und die Förderung der Infrastruktur ganz oben auf dem Programm. Wir wollen uns der Herausforderunge stellen, das wirtschaftliche Wachstum weiter zu stärken“, so die Konklusion.

Zahlreiche Fragen und lautstarker Applaus folgte auf die Ausführungen der Experten.

Es handelt sich bei der Publikation um die vierte Studie über die G-20, die die Konrad-Adenauer-Stiftung Argentinien und CARI gemeinsam erarbeitet und herausgegeben haben.

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Olaf Jacob

Olaf Jacob

Leiter des Auslandsbüros Chile

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18. Dezember 2012
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