Die Zukunft der Jugend in Argentinien - Auslandsbüro Argentinien
Veranstaltungsberichte
Das Thema war diesmal „Jugend und Politik”; Gabriel Katopodis, Bürgermeister der Stadt San Martín, war eingeladen, über die Probleme der Jugend in Argentinien und seine Lösungsansätze in San Martín zu sprechen.
Katopodis gab drei prinzipielle Probleme der Jugend in Argentinien zu Bedenken: Perspektivlosigkeit, schwache institutionelle und familiäre Strukturen und die fehlende Verantwortung der Gesellschaft gegenüber der Jugend. Er betonte, dass Staat und Gesellschaft in der Pflicht seien, Bedingungen zu schaffen, in denen Jugendliche ihre Lebensprojekte verwirklichen können. Dazu verwies er auf die Notwendigkeit, diesen Herausforderungen in einer „besser vorhersehbaren und umfassenden Art und Weise“ zu begegnen. Die teilweise brutalen Umstände, unter denen Kinder und Jugendliche im Land aufwüchsen und das System, das diese nicht auffangen könnte, führten für viele zu der Option Drogen und Kriminalität, so Katopodis. Seine Lösungsansätze in San Martín, einer Stadt im Speckgürtel der Metropole Buenos Aires, seien unter anderem ein Programm, das Jugendliche zurück in die Schule bringen soll, sowie Maßnahmen um junge Menschen, die am Anfang einer kriminellen Laufbahn stehen, wieder in die Gesellschaft einzugliedern.
In der anschließenden Diskussion gab ein Gast zu Bedenken, dass nicht nur die Schule, sondern vor allem das Zuhause der Kinder und Jugendlichen fundamental für deren Entwicklung sei. Das grundlegende Problem einer Fragmentierung der argentinischen Gesellschaft wurde daraufhin angeregt diskutiert.