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Veranstaltungsberichte

Encuentro Escobar

von Marten Neelsen

"Die Zukunft Argentiniens beginnt jetzt"

"Wer in die Jugend investiert, investiert in die Zukunft." Mit seinen Worten während des politischen Forums in der Gemeinde Escobar unterstreicht Daniel Arroyo die Relevanz der Jugendförderung. In einer politischen Diskussion der etwas anderen Art beriet man über neue Möglichkeiten der Lösungsfindung.

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Es mutet seltsam an, dass an diesem Ort ein politisches Forum stattfinden soll. Ein Innenhof erhellt von Scheinwerfern. Tangoklänge schwirren aus großen Lautsprechern durch die Luft. Zur linken ein anmutiger Baum, dessen Ranken hinab bis zum Boden reichen. Rechts sogar ein alter Swimmingpool. Die Redner setzen sich an den Tisch. Keine Krawatten, dafür hochgekrempelte Hemdärmel. Kann das sein? Die Atmosphäre erinnert eher an einen Grillabend, als an eine politische Diskussion. Und genau das ist das Besondere an dieser Veranstaltung. Es geht um öffentliche Politik und um Chancen für die Gemeinde Escobar, die Zukunft zu verändern. Man will weg von den Schreibtischen, den geschlossenen Räumen, dem schlechten Politikimage. Stattdessen will man gemeinsam diskutieren, analysieren, handeln.

Lic. Eduardo Fernández ist sichtlich gerührt von dieser Möglichkeit. „Ich bin 61 Jahre alt und das ist das erste Mal, dass ich an einem runden Tisch mit Publikum sitze.“ Er macht eine kurze Pause. „Danke für diese Möglichkeit.“

Einer der Redner ist Dr. Javier Antonietti. Er beschäftigt sich seit langem speziell mit dem Thema der integralen Entwicklung der Jugend. Zusammen mit der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. und anderen Autoren hat er das Buch „Prioridades para el desarrollo social, político y económico de los jóvenes“ veröffentlicht und präsentiert. Die Probleme, denen sich die kleine Gemeinde Escobar nördlich von Buenos Aires stellen muss, sind schnell benannt: Häusliche Gewalt, Gesundheit, Bildung sowie Perspektiv- und Arbeitslosigkeit der Jugend. Es gilt sich der Realität zu stellen und diese und die Perspektiven zu ändern.

Als ehemaliger Minister für soziale Entwicklung der Provinz Buenos Aires hat auch Daniel Arroyo die Situation der Jugend erkannt. „Wir müssen die Situation verbessern“, fordert er. „Wir brauchen Ideen, Vorschläge, Aktionen.“ Während seines Beitrages muss Arroyo mehrmals die Hand wechseln, mit der er sein Mikro hält. Ihn bewegt, was er erzählt. Seine Stimme wird lauter und schneller. „Wenn wir eine Zukunft für die Jugend schaffen wollen hier in Escobar, hier in der Provinz Buenos Aires, hier in Argentinien“, erzählt er bewegt, „müssen wir Chancen schaffen.“ Erneut bezieht sich Arroyo auf die Gründung eines staatlichen Fonds, wie er ihn bereits in der Vergangenheit gefordert hat. Nur durch die finanzielle Unterstützung, so Arroyo, und drei Ansatzpunkte könnte man eine Verbesserung der Jugendsituation gewährleisten. Seine Ansatzpunkte sind: 1. Ideen 2. Planung und 3. Überzeugung und Wille.

In einer entspannten Gesprächsatmosphäre nach den Redebeiträgen zeigt sich, dass Arroyo mit seinen Punkten alles andere als Unrecht hat. Die Zuhörer zeigen sich engagiert und neugierig und suchen das Gespräch mit den Rednern. Es mag vielleicht noch keine Überzeugung sein, wie sie sich Arroyo vorstellt, aber es ist auf jeden Fall Interesse an einer Lösung der Probleme vorhanden.

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