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Veranstaltungsberichte

Eröffnung der IV. Cátedra Konrad Adenauer

Vorstellung der Institutionen und Konferenz

Am Donnerstag, den 9. April 2015, wurde die IV. Cátedra Konrad Adenauer in Mendoza eröffnet.

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Zwei Mal im Jahr organisiert die Konrad-Adenauer-Stiftung mit ihren regionalen Partnern eine mehrtägige politische Tagung mit dem Ziel junge Politiker und Beamte im Sinne des christlichen Humanismus weiterzubilden. Die „Cátedra“ findet jedes Mal an einem anderen Ort statt, um den Menschen in verschiedensten Provinzen Argentiniens die Teilnahme zu ermöglichen. Die Themen der Vorträge orientieren sich jeweils an aktuellen Geschehnissen im Land. In diesem großen Wahljahr 2015 waren unter anderem die politische Kommunikation und die Transparenz bei den Wahlen Vortragsthemen. Die etwa 80 Teilnehmer sollen während der Tagung als Gruppe zusammenwachsen, um wichtige neue Kontakte zu schaffen. Ein weiterer Aspekt der Cátedra ist es, Parteien und Politikern den Raum zum politischen Dialog zu geben, die sich normalerweise nicht auf so offene Art austauschen würden. Die Cátedra Konrad Adenauer ist längst eine Institution der politischen Landschaft Argentiniens, die Theorie und Praxis erfolgreich vereint.

Mónica Bing, Projektkoordinatorin der KAS, Oscar Ensinck, Präsident von ACEP, und Pablo Cazaban, Direktor von ACEP Mendoza, eröffneten gemeinsam das dreitägige Seminar. Sie betonten die Wichtigkeit eben solcher Veranstaltungen zur politischen und moralischen Bildung, insbesondere im Wahljahr 2015.

Den Auftakt bildete der Vortrag von Emilio Graglia, Politologe, Spezialist für öffentliche Politik und Vizepräsident der COPEC (Consejo para la planificación estratégica de la provincia de Cordoba), der über die Grundlagen des christlichen Humanismus sprach. Graglia verglich dabei dessen Struktur mit dem Bau eines Hauses, wobei die Prinzipien das Fundament, die moralischen Werte die Wände und das politische Handeln das Dach darstellten. Das Dach ohne Stützen würde seine Bewohner unter sich begraben, doch Fundament und Wände allein würden sie schutzlos da stehen lassen. Daher sei die größte Herausforderung für Argentinien, die Politik auf die Prinzipien und moralischen Werte der Gesellschaft abzustimmen. Die Regierung habe die Verbindung zur Gesellschaft und deren Werten verloren und müsse diese nun wiederherstellen.

Als Grundprinzipien des christlichen Humanismus, des Humanismus im Allgemeinen, bezeichnete Graglia die Anerkennung der Menschenwürde jedes Individuums und daraus resultierend das Wohl der Gemeinschaft, in der jeder die gleichen Chancen hat. Jedes Mitglied einer solchen Gesellschaft müsse sich für die anderen Mitglieder einsetzen und Verantwortung übernehmen. Der christliche Humanismus setze sich folglich eine ganzheitliche Entwicklung zum Ziel.

Emilio und sein Sohn Leandro Graglia, ebenfalls Politologe, luden am Ende die Zuhörer zu einem Gedankenexperiment ein. Sie sollten Themen vorschlagen, die mittel- und langfristig besonders wichtig seien für die Entwicklung ihres Heimatlandes. Die Gruppen waren sich, obwohl jeweils bunt gemischt, weitgehend einig in ihrer Agenda: Am wichtigsten waren ihnen Veränderungen in der Erziehung und Bildung. Mehrfach wurde der Wunsch geäußert, dass Eltern sich verantwortlicher für die moralische Ausbildung ihrer Kinder fühlen und mit den Schulen enger zusammenarbeiten sollten. Auch Verbesserungen des Gesundheitssystems, gerade was die Versorgung und die Ausstattung in öffentlichen Krankenhäusern angeht, standen bei vielen Teilnehmern auf der Agenda. Ein dritter, oft genannter Punkt waren der Wunsch nach einer Stabilisierung der Wirtschaft und der Schaffung neuer Arbeitsplätze.

(Swaantje Marten)

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