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Veranstaltungsberichte

Eröffnung des Onlineseminars über organisiertes Verbrechen

Am 27. Mai 2020 eröffneten die Vertreter des Instituts für Politik und Regierungslehre der Katholischen Universität Argentiniens (UCA-EPG) und der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Argentinien das gemeinsam organisierte Onlineseminar über organisiertes Verbrechen. Dieses wird vom Bundesstaatsanwalt Dr. Sebastián Basso gehalten.

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Die Direktorin der UCA-EPG, Frau Lourdes Puente, und der Landesbeauftragte der KAS in Argentinien, Herr Olaf Jacob, bedankten sich zu Beginn bei den Teilnehmenden für ihr Interesse an der Bildungsmaßnahme und unterstrichen deren Relevanz. Anschließend stellte sich Staatsanwalt Dr. Sebastián Basso kurz vor und führte dann in die erste Lehreinheit ein. Hierbei hob er die Bedeutung einer ganzheitlichen Sicht auf das organisierte Verbrechen hervor. In diesem Sinne lud er zunächst die Teilnehmenden ein über die Ursachen nachzudenken, die die Personen dazu verleiten sich einer kriminellen Organisation anzuschließen oder diese aufzubauen. Dazu gehörten seiner Erfahrung nach menschliche Bedürfnisse wie das Streben nach Anerkennung, Erfolg, Reichtum, Autorität und Ruhm. Um dies zu erreichen, werden häufig Manipulations- und Erpressungstechniken eingesetzt, Wettbewerber ausgelöscht und Regeln nur dann eingehalten, wenn sie dem eigenen Vorteil dienen. Häufig spielten in diesem Zusammenhang auch ungestillte emotionale und materielle Bedürfnisse eine Rolle. Danach sprach Herr Dr. Basso über die politische Dimension des organisierten Verbrechens. Dabei ging er insbesondere auf den Machtbegriff ein. Weiterhin analysierte er die religiöse und soziologische Dimension. Diese seien direkt mit der Sozialisierung verbunden. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Perspektive unterstrich der Staatsanwalt die Rolle der internationalen Finanzmärkte sowie die der internationalen Verflechtungen und Beziehungen. In Bezug auf die rechtlichen Aspekte erläuterte er, dass das organisierte Verbrechen im argentinischen Strafrecht derzeit nicht als Figur zu finden sei. Des Weiteren lud er die Teilnehmenden dazu ein über das angemessene Strafmaß und die Wiedereingliederung der Straftäter nachzudenken. Anschließend bezog sich der Referent auf die Unterschiede zwischen dem organisierten Verbrechen und anderen Delikten, Früherkennungsmechanismen und gelungene Bekämpfungsstrategien. Zudem ging Herr Dr. Basso auf die notwendige Anreizsetzung beim Anwerben von Sicherheitskräften, Einsatztechniken und die Rolle der Spezialeinheiten und Nachrichtendienste ein.

In Bezug auf die historische Dimension führte Herr Dr. Basso die Piraterie und Korsaren an, gefolgt von international bekannten Beispielen aus dem Mittelalter und der Moderne. Abschließend grenzte er mafiöse von staatlichen Strukturen ab. Zum Abschluss beantwortete der Referent Fragen der Teilnehmenden.

Das Seminar wird im Juni unter der Moderation von Frau Florencia Carbone fortgesetzt werden.

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Kontakt

Olaf Jacob

Olaf Jacob

Leiter des Auslandsbüros Chile

olaf.jacob@kas.de +56 22 234 20 89

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