Forum zum Bildungssystem Argentiniens - Auslandsbüro Argentinien
Veranstaltungsberichte
Der Vortrag Bullrichs war in drei Teile gegliedert: Zunächst schilderte er die Situation des argentinischen Bildungssystems wie er es zu seinem Amtsantritt vorgefunden hatte. Danach stellte er die drei Hauptarbeitslinien des Bildungsministeriums in der gegenwärtigen Legislaturperiode vor. Abschließend ging er auf die Fragen aus dem Publikum ein.
Bezüglich der Lage des Bildungssystems hob er hervor, dass gerade einmal 50 Prozent der argentinischen Jugendlichen einen Sekundarschulabschluss vorweisen können. Ein Viertel der Absolventen ist in der Lage, einen Text zu verstehen. Zehn Prozent der Absolventen erreichen schließlich einen Universitätsabschluss. Sofern die Jugendlichen aus prekären Verhältnissen stammen, kann lediglich ein Prozent der Sekundschulabsolventen einen Universitätsabschluss vorweisen. Aus diesen Gründen will Bullrich das argentinische Bildungssystem nicht verändern, sondern revolutionieren. Seine Hauptanliegen sind daher
- Ein integratives Bildungssystem für Kinder ab drei Jahren zu schaffen,
- Den Grundschullehrern ein würdiges Gehalt zu zahlen und die Lehrerausbildung zu reformieren,
- In Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft, dem Privatsektor und dem Staat gemeinsam das Bildungssystem zu verbessern.
Zum Abschluss beantwortete der Bildungsminister Fragen zum Thema Schulabbrecher, zur Rolle des Privatsektors in der Bildung, zur Schaffung kollektiven Wissens, zur Fort- und Ausbildung der Lehrer, zur Rolle des Staates im Vergleich zu privaten Bildungseinrichtungen sowie zum Orientierungsjahr der Universität von Buenos Aires vor dem Eintritt ins eigentliche Studium (CBC). Des Weiteren merkte er an, dass das Budget des Bildungs- und Sportministeriums 5,4 Prozent des Gesamthaushaltes ausmache. Außerdem beabsichtige man mithilfe pädagogischer Projekte Werte zu schaffen und den Zugang zu verschiedenen Sportdisziplinen zu erleichtern.
Carmen Leimann