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Kurs über Stadtverwaltung

Für Beamte der Stadtverwaltung von Vicente López

Dort, wo die Politik vermeintlich klein ist, wird sie in Wahrheit zur Königsdisziplin. Wer in Städten und Gemeinden regiert und entscheidet, lebt mit dem Dilemma, dass vieles von höherer Ebene vorgegeben wird, aber der Bürger die Folgen von Gesetzen ganz unmittelbar spürt. Um so mehr kommt es auf den Apparat an, der den Alltag vor Ort organisiert: die Verwaltung. Fehler bleiben nicht lange unentdeckt.

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Wer ist zuständig für die Wasserversorgung? Wer zahlt Rechnungen? Wer kümmert sich um die Müllabfuhr? Wer kontrolliert, in welchem Zustand die Spielplätze sind? Wie gelingt die Ausbildung von Nachwuchskräften? Die Liste der Aufgaben einer Stadtverwaltung ist lang.

Und obwohl vieles nur umgesetzt wird, was anderswo erdacht wurde: Die Verwaltung haftet. Sie muss ihren Haushalt planen, und sie soll effizient arbeiten, bürgernah sein und trotzdem nicht zu viel kosten. Denn oftmals werden die Entscheidungen mit den weitrechendsten Folgen auf der nationalen Ebene getroffen und der Stadtverwaltung bleibt nichts anderes übrig, als auszuführen, was von oben vorgegeben wird. Was auf einer höheren Stufe der Hierarchie noch halbwegs nachvollziehbar scheint, nämlich dass manche Mittel aus Unkenntnis der lokalen Gegebenheiten nicht richtig geplant werden, sollte gerade in der Peripherie vermieden werden. Hier weiß man, was notwendig ist und hier sollte man eventuelle Ineffizienzen der nationalen Ebene kompensieren.

Wie erreicht man das? Jede Verwaltung ist nur so gut, wie die Menschen, die für sie arbeiten. Also sollten die Beamten solide ausgebildet sein und sich regelmäßig fortbilden. Genau dort hat die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Argentinien angesetzt. Mit ihren Partnern ACEP (Asociación Civil Estudios Populares), CIMA (Centro de Investigaciones Municipales Aplicadas) und der Stadtgemeinde Vicente López (Provinz Buenos Aires) organisierte sie eine Schulungsreihe zum Thema „Stadtverwaltung“.

In den Monaten Oktober bis Dezember 2012 drückten 25 Beamte der Stadtverwaltung an vier Wochenenden die Schulbank. Es begann damit, dass Lic. Eduardo Arraiza Ansätze vorstellte, um die städtischen Verwaltung zu verbessern. Ein Kernpunkt: die Dezentralisierung der Funktionen, um die einzelnen Zuständigkeiten klar voneinander zu trennen. Der Fokus von Dr. Héctor Pérez Bourbon lag am 2. und 3. November auf der gesetzgebenden Technik und den Anforderungen, die an den Gesetzestext und seinen Redaktionsstil gestellt werden. Der Bürger soll ja schließlich die Behördenschreiben auch verstehen.

Zwei Wochen später, am 16. und 17. November, näherte sich Lic. Sebastián Alonso dem heiklen Thema des Haushalts. Seine Aufstellung, der Beschluss und die Kontrolle bildeten den Dreh- und Angelpunkt des dritten Schulungswochenendes.

Dr. Eduardo Allegri beschloss am Wochenende des 30. Novembers und 1. Dezembers die Fortbildung der Beamten mit Diskursen über eine effiziente soziale Kommunikation. In diesen letzten Themenblock fielen Unterthemen wie der politische Diskurs, die Rolle der Medien, Reden von Politikern und die Interaktion zwischen Kommunalpolitikern und der Gesellschaft.

Funktionierende Stadtverwaltungen und gut geschulte Beamte bilden den Grundstock für einen effizienten Umgang mit den Ressourcen auf höheren Hierarchieebenen der Exekutiven. Mit dieser Schulungsmaßnahme setzten die Organisatoren einen weiteren Stein auf die Grundmauern einer gut organisierten Regierung. Diese sollte freilich nicht allzu lange auf sich warten lassen.

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