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Veranstaltungsberichte

Siebte Sitzung des Diplomkurses zum Thema „Lokale Verwaltung“

Am 30. Juni fand die siebte Sitzung des Diplomkurses „Lokale Verwaltung“ im Stadtparlament von Buenos Aires statt. Der Kurs wird von der KAS und ACEP organisiert. Das Programm zielt darauf ab, den Teilnehmern praktische und theoretische Kenntnisse in den Bereichen öffentlicher Kommunikation, Wahlkampagnen, Gewerkschaftswesen, Sozialpolitik und anderen Themen der öffentlichen Verwaltung zu vermitteln.

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Das von Juan Escobar präsentierte Modul „Arbeit, Konsum, Staatsbürgerschaft“ lieferte Erklärungsansätze für Entwicklung und Eigenschaften der Marktgesellschaft. Der Referent thematisierte zudem die komplexen Beziehungen zwischen Individuum, Unternehmen und Staat.

Escobars Ausführungen zufolge ermöglichten verschiedene Revolutionen die heutige globalisierte Marktgesellschaft. So läuteten die amerikanische sowie die Französische Revolution die Moderne ein, indem sie die Konzepte der Staatsbürgerschaft und des Kapitalismus prägten. Die industrielle Revolution schuf daraufhin mit den Rollen von Unternehmer und Arbeiter zwei zentrale Akteure des gesellschaftlichen Lebens. Die Automatisierung war das Hauptmerkmal der anschließenden technischen Revolution, die das Konzept des Konsumenten entwickelte. Den größten Fortschritt, u.a. auf den Gebieten Kommunikation und Transport, machte die Menschheit wiederum während der technologischen Revolution, in deren Rahmen sich das Konzept des Konsumenten zu dem des Users weiterentwickelte. Die letzte Etappe der Entwicklung der Marktgesellschaft stellt laut Escobar die Globalisierung dar, da erst sie ein globales kapitalistisches System ermöglichte.

Im Folgenden erklärte Escobar, dass der globale Markt in erster Linie durch eine Asymmetrie auf organisationaler und informationeller Ebene gekennzeichnet sei: Während die Produktionskette (von der Gewinnung von Rohstoffen bis zur Verteilung und Kommerzialisierung von Gütern) bestens organisiert sei, mangele es auf Konsumentenseite an Struktur und Organisation. Escobar folgerte daraus, dass der Konsument keineswegs Herr des Marktes sei, wie vor allem in der österreichischen Markttheorie angenommen werde. Der Konsument zahle zwar sowohl mit Geld als auch mit Information über seine Konsumgewohnheiten, verfüge aber selbst nur über unzureichende Informationen über Produkte. Im Hinblick auf den Mangel an natürlicher Regulation im Marktgeschehen forderte Escobar die bessere Organisation der Konsumenten, da der Markt gemeinschaftlich sehr wohl zu regulieren sei.

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