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Transnational Organisierte Kriminalität: Korruption, Drogenhandel und Terrorismus

Am 20. August trafen sich die beiden Experten für Drogenhandel und organisierte Verbrechen, Félix Murazzo aus Peru und Robson Rodrigues da Silva aus Brasilien, im Consejo Argentino para las Relaciones Internacionales (CARI), um mit geladenen Experten aus Argentinien über transnational organisierte Kriminalität zu diskutieren.

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„Der Drogenhandel existiert und muss angesprochen werden“, begann der ehemalige Innenminister Perus, Félix Murazzo, die Diskussionsrunde. Eine stärkere Kontrolle von Seiten des Staates, welche in Peru noch fehle, sah er als Hauptakt zur Bekämpfung des Drogenhandels. Der Drogenhandel beeinflusse die Wirtschaft, Politik und das Soziale eines Landes und müsse durch strengere Kontrollen und härterer Strafen bekämpft werden. Nicht der Drogenhandel selbst, sondern die Korruption in den meisten Institutionen sei die Hauptursache für die organisierte Kriminalität in vielen lateinamerikanischen Ländern. Peru habe neben der Drogenproduktion und dem Drogenhandel auch mit Terroristen zu tun, so der Experte. Jahrzehnte lang suchten Anschläge das Land heim. Der Terrorismus der 80er und 90er Jahre in Peru, habe einen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Wandel bewirkt, dessen Auswirkungen noch heute zu verspüren sind. Denn Peru gilt als einer der größten Kokainproduzenten in Lateinamerika. Die Produktion wird dabei von einer Terrorgruppe namens „Sendero“ überwacht und vorangetrieben, die bereits in der Vergangenheit in Peru tätig waren. Peru gehört zur sogenannten BREI-Zone, welche neben Bolivien und Kolumbien als Hauptanbaugebiet der Kokapflanze gilt. Fast 90 Prozent des in Peru fabrizierten Kokains sei für den nordamerikanischen und europäischen Markt bestimmt. Murazzo betonte zudem den Handlungsbedarf in Peru, bezog sich ebenfalls auf die große Armut im Land sowie auf fehlende Kontrolle bei der organisierten Kriminalität.

Der brasilianische Experte Robson Rodriguez da Silva stellte die aktuelle Situation in Bezug auf den Drogenhandel in Brasilien vor und bezieht sich dabei vor allem auf sein Einsatzgebiet als ehemaliger Chef der Policía Pacificadora in Rio de Janeiro. Auch er sieht die Korruption in Polizei und Politik, als eine der wichtigsten Ursachen für den existierenden Drogenhandel. „Es ist jedoch ein globales Problem“, so der Experte, da Anbau, Produktion und Handel mit Drogen wie Kokain, Marihuana und anderen Rauschgiften, nicht nur Brasilien sondern international stattfinde. Vor allem Brasilien, Argentinien, Bolivien, Kolumbien, Peru und Mexiko seien von internationaler Bedeutung für den Drogenhandel. Eine Lösung des Problems lasse sich gemäß der Experten nur schwer finden, gesteigerte Aktionsbereitschaft sei jedoch durchaus möglich und dringend notwendig.

Anna-Lena Schmidt

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